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FSME-Alarm: Zeckenübertragung durch milde Winter steigt dramatisch!

Am 9. März 2025 fand an der Universität Hohenheim eine Pressekonferenz zur frühzeitigen Aufklärung über die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) statt. Im Fokus standen die anhaltende Zeckenaktivität und die besorgniserregenden Fallzahlen in Deutschland. Laut Angaben der Universität überlebt eine Vielzahl von Zecken in milden Wintern, was die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit FSME erhöht.

Bereits im Januar 2025 wurden erste FSME-Fälle in Deutschland gemeldet. 2024 verzeichnete das Robert-Koch-Institut (RKI) mit 686 Fällen die zweithöchste Zahl seit Beginn der Meldepflicht. Während sich 80% der Fälle im Süden des Landes konzentrierten – mit 226 Fällen in Baden-Württemberg und 311 in Bayern – gab es auch einen Anstieg der Erkrankungen in nördlichen Bundesländern wie Sachsen, Niedersachsen und Brandenburg. Selbst in Regionen, die nicht als Risikogebiete ausgewiesen sind, besteht ein Risiko für FSME-Infektionen.

Anstieg der FSME-Fälle

Der Anstieg von FSME-Fällen seit 2017 ist auffällig, die genauen Zahlen für 2025 hingegen sind noch unklar. Ein wesentliches Problem bleibt die hohe Dunkelziffer bei FSME-Infektionen. Bluttests zeigen, dass die Infektionsrate im Ortenaukreis mittlerweile um das Siebenfache höher ist als vor 40 Jahren. Die FSME-Erreger, die hauptsächlich durch den europäischen Holzbock übertragen werden, sind in ganz Deutschland verbreitet.

Laut dem RKI bietet die Impfung den einzigen wirksamen Schutz gegen FSME. Besonders die Grundimmunisierung erfordert drei Impfungen, gefolgt von Auffrischungen alle fünf Jahre oder alle drei Jahre für Personen über 50 oder 60 Jahren. Mit einer Durchimpfung von mindestens 50% der Bevölkerung können statistisch gesehen die Fallzahlen signifikant gesenkt werden. Bisher erreicht kein Bundesland diese Quote.

Besonderes Risiko für Kinder

Besonders gefährdet sind Kinder, die oft im Freien spielen und damit einem höheren Risiko für Zeckenstiche ausgesetzt sind. Eine Auswertung in Baden-Württemberg zeigt, dass bei ca. 25% der Kinder schwere Krankheitsverläufe auftreten können, während dieser Anteil bei Erwachsenen bei etwa 50% liegt. Auch wenn schwere Verläufe bei Kindern seltener sind, kann dies zu neurologischen Folgeschäden führen, die bei rund 2% der erkrankten Kinder und 30-40% der erwachsenen Patienten auftreten können.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher die FSME-Impfung für Kinder ab einem Jahr. Eltern sollten jedoch die Nutzen und Risiken der Impfung sorgfältig abwägen. Gemäß den Daten von rki.de zeigen etwa 15% der ein- bis zweijährigen sowie rund 5% der Drei- bis Elfjährigen Fieber als Nebenwirkung nach der Impfung.

FSME ist keine Erkrankung, die von Mensch zu Mensch übertragen wird, was bedeutet, dass die Impfung vor allem individuelle Sicherheit bietet. In Österreich sind bereits rund 80% der Bevölkerung geimpft, dennoch steigen die Fallzahlen dort ebenfalls. Experten raten daher zu einer frühzeitigen und aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema FSME und einer Impfempfehlung, insbesondere für Menschen außerhalb der offiziellen Risikogebiete und bei Reisen in angrenzende Länder wie Frankreich, die Niederlande und Dänemark.

Insgesamt bleibt die FSME ein Thema von wachsender Bedeutung für die öffentliche Gesundheit, das nicht nur Süddeutschland betrifft, sondern zunehmend auch andere Regionen Deutschlands. Die Informationen zu FSME-Meldungen und Risikobereichen werden jährlich auf nali-impfen.de veröffentlicht, wo die aktuellen Entwicklungen genau verfolgt werden können.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-hohenheim.de
Weitere Infos
nali-impfen.de
Mehr dazu
rki.de

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