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„Gegen das Vergessen: Ausstellung über Gräueltaten in Hagen eröffnet“

Am 13. Mai 2025 ist die Ausstellung „Gegen das Vergessen“ eröffnet worden, die sich mit den behördlichen Gräueltaten während der NS-Diktatur in Hagen beschäftigt. Die Initiative wurde durch das Lehrgebiet Community Psychology an der FernUniversität Hagen durch wissenschaftliche Begleitforschung unterstützt. Die Ausstellung läuft bis zum 13. Juni und kann in der Universitätsbibliothek der FernUniversität in Hagen besichtigt werden. Der Organisator ist eine Kooperation zwischen Caritas, dem Gesundheitsamt der Stadt Hagen und dem Hagener Geschichtsverein.

Menschen mit Behinderung sowie Studierende der Fachhochschule Dortmund spielen eine aktive Rolle in diesem Projekt. Dabei wird die Verantwortung städtischer Institutionen während des NS-Regimes beleuchtet und die grundlegenden Missstände aufgearbeitet. Die Ausstellung zielt darauf ab, die Öffentlichkeit über diese oft ignorierten historischen Zusammenhänge zu informieren und historische Erinnerungsarbeit zu leisten. FernUniversität Hagen berichtet, dass diese Erinnerungsarbeit dringend notwendig ist, da in Hagen eine angemessene Erinnerung an das Unrecht, das Menschen mit Behinderung widerfahren ist, bislang fehlt.

Aufarbeitung der Vergangenheit

Caritas hat das Projekt zur Aufarbeitung der Gräueltaten während des NS-Regimes initiiert, und es gab eine Projektförderung bei „Aktion Mensch“. Der offizielle Projektstart fand am 20. Februar im Gesundheitsamt der Stadt Hagen statt. Weitere Kontaktinformationen, falls Interessierte mehr über das Projekt erfahren möchten, sind bei Friedrich Schmidt, dem Bereichsleiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes, erhältlich.

Die Liste der betroffenen Gruppen ist lang und umfasst nicht nur Menschen mit Behinderung, sondern auch Homosexuelle, Wohnungslose sowie Sinti und Roma. In Hagen wurde 1933 mit der erbbiologischen Erfassung der Bevölkerung durch das Gesundheitsamt begonnen. Diese Erfassung betraf zahlreiche personenbezogene Daten, die für die Durchführung von Gräueltaten genutzt wurden, wie Zwangssterilisation und die Tötung von Patienten im Rahmen der NS-Euthanasie.

Gedenkstätten und Erinnerungsorte

Die Schwere der begangenen Taten wird durch die vorhandenen Akten im Stadtarchiv deutlich. Das Gesundheitsamt besitzt eine Liste mit fast 1.000 „Erbgesundheitsakten“, die Zwangssterilisationen dokumentieren, und der Aktenbestand des Erbgesundheitsgerichts umfasst etwa 5.500 Einzelfallakten. Viele Betroffene und ihre Familien erhielten bis heute keine angemessene Entschuldigung oder Anerkennung ihres Leides, was die Notwendigkeit der Ausstellung und der damit verbundenen Aufarbeitung unterstreicht.

Bereits 2018 wurden die „Vergessenen Opfer“ in einem Buch thematisiert, in dem 303 Opfer der NS-Euthanasie identifiziert wurden. Dieser Diskurs über die NS-Geschichte und die Erinnerung daran ist auch im Kontext der Liste der Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus wichtig, die darauf hinweist, dass es in vielen Städten, auch in Hagen, an entsprechenden Gedenkorten mangelt. In Hagen werden die positiven Entwicklungen und die notwendigen Schritte zur Erinnerungskultur durch die Ausstellung „Gegen das Vergessen“ vorangetrieben. Doppelwacholder stellt fest, dass die Aufarbeitung grundlegend für die schulische Bildungsarbeit und die Gesellschaft insgesamt ist, um die Lehren aus der Geschichte zu ziehen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
fernuni-hagen.de
Weitere Infos
doppelwacholder.wordpress.com
Mehr dazu
de.m.wikipedia.org

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