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Gemeinsam für die Natur: Wie Landwirte Lebensräume retten!

Forschende der Universität Göttingen untersuchen intensiv Naturschutzmaßnahmen auf Landschaftsebene mit dem Ziel, den Verlust von Arten und Lebensräumen in Agrarlandschaften zu stoppen. Während bisherige Maßnahmen oft nur von einzelnen landwirtschaftlichen Betrieben umgesetzt wurden, bieten Agrarumweltmaßnahmen auf Landschaftsebene größere Potenziale zur Schaffung und Erhaltung von Lebensräumen. Die Zusammenarbeit zwischen landwirtschaftlichen Betrieben, Gemeindeverwaltungen, der Politik und Naturschutzorganisationen ist hierbei entscheidend für den erfolgreichen Agrarnaturschutz.

Die Ergebnisse dieser umfassenden Studie wurden kürzlich in der Fachzeitschrift „People and Nature“ veröffentlicht. Diese basiert auf dem „KOOPERATIV“-Projekt der Universitäten Göttingen und Rostock sowie des Landvolks Northeim-Osterode. Im Rahmen des Projekts haben 41 Landwirtinnen und Landwirte über 250 Hektar in 31 Landschaften mit mehrjährigen Blühflächen angelegt, die nicht nur als Lebensraum dienen, sondern auch die Vernetzung bestehender Lebensräume fördern.

Schlüsselfaktoren für den Erfolg

Die Projektleiterin, Prof. Dr. Catrin Westphal, hat drei zentrale Schlüsselfaktoren für den langfristigen Erfolg abgeleitet:

  • Brückenstrukturen wie „Runde Tische“ für den Ideenaustausch.
  • Regionale Koordinatoren, oder „Kümmerer“, die zur Vernetzung und Unterstützung beitragen.
  • Berücksichtigung der Bedürfnisse der Landwirte, etwa durch vereinfachte Verwaltungsprozesse und finanzielle Anreize.

Zusätzlich fördert das Projekt das soziale Miteinander in ländlichen Regionen, da die Landwirtinnen und Landwirte den Austausch mit der Bevölkerung schätzen. Dieses Leuchtturmprojekt, das auch durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert wird, zeigt das Potenzial von transdisziplinärer Zusammenarbeit im Agrarnaturschutz.

Ein weiterer bedeutsamer Schritt in Richtung Biodiversität wird durch das Projekt „KOMBI – kollektive Modelle zur Förderung der Biodiversität“ angestoßen, das von WWF Deutschland geleitet wird. Dieses Projekt läuft von 2023 bis 2028 und zielt darauf ab, kooperative Strukturen und Prozesse zwischen Landwirtinnen und Landwirten zu fördern.

Praktische Ansätze zur Biodiversitätsförderung

In vier Modellregionen, darunter Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen und Sachsen, unterstützen erfahrene Naturschützer:innen den Agrarnaturschutz. Zu den Maßnahmen zählen die ökologische Aufwertung von Grünland, Biotopvernetzungen, die Pflege von Streuobstwiesen sowie der Schutz von Feldvögeln. Ein Ziel dieses Programms ist die Vereinfachung der Beantragung und Förderung von Agrarnaturschutzmaßnahmen.

Das Projekt geht über die praktischen Maßnahmen hinaus, indem es konkrete Empfehlungen für die Landes-, Bundes- und EU-Politik zur Verbesserung der Förderinstrumente für den Agrarnaturschutz entwickelt. Die finanzielle Unterstützung von rund 9,2 Millionen Euro erfolgt im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz und wird zusätzlich von verschiedenen Ministerien in den beteiligten Bundesländern kofinanziert.

Die Begleitforschung wird von Wissenschaftler:innen der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. durchgeführt, wodurch das Projekt mit fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen unterstützt wird.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-goettingen.de
Weitere Infos
wwf.de

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