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Geothermie in Niedersachsen: Erste Bohrung in Ahnsbeck vielversprechend

Forschende der Universität Göttingen haben einen vielversprechenden Fortschritt im Bereich der Geothermie in Niedersachsen erzielt. In der Nähe von Ahnsbeck im Landkreis Celle entnahmen Experten der Firma Baker Hughes einen 2500 Meter tiefen Bohrkern aus dem Rhät-Sandstein. Diese Bohrung gilt als die erste erfolgreiche Geothermiebohrung in Niedersachsen und ist Teil des Projekts DemoCELL, welches unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie steht. Ziel ist die Untersuchung der geothermischen Nutzbarkeit der Region zur Versorgung des Umlands mit Erdwärme.

Die Bohrarbeiten fanden auf einer Fläche von zwei Hektar statt. Die spezielle Bohrtechnik ermöglichte es, den Bohrkern ohne Verluste an die Oberfläche zu bringen. Dr. Matthias Franz, einer der leitenden Forschenden, äußert sich optimistisch über die Ergebnisse, die bisher bereits darauf hindeuten, dass die Voraussetzungen für ein nutzbares geothermisches Reservoir gegeben sind. Die 44 Meter mächtige Sandsteinschicht zeigt sich als ausreichend wasserdurchlässig, was die Chancen einer zukünftigen geothermischen Erschließung erhöht.

Geothermie in Niedersachsen

Der mitteltiefe Untergrund in Norddeutschland bietet eine Reihe von Sandsteinhorizonten, die für geothermische Zwecke genutzt werden. In dem Verbundvorhaben DemoCELL wird konkret untersucht, ob die Geothermie in Celle erschlossen werden kann. Der Mittel-Rhät-Sandstein, der bereits in anderen Städten wie Waren und Neustadt-Glewe erfolgreich genutzt wird, stellt hier ein zentrales Element dar. Man plant, Celle als dritte Lokalität für die geothermische Nutzung zu etablieren.

Der Rhätsandstein liegt in einer Tiefe von etwa 2.400 bis 2.500 Metern. Bislang reichten die Bohrungen bis zu einer Tiefe von 2.390 Metern. Um die Stabilität des Bohrlochs zu gewährleisten, müssen zunächst die oberhalb liegenden instabilen Schichten abgesichert werden. Dazu gehören preparative Arbeiten wie der Einbau einer Rohrtour zur Stützung des Bohrlochs sowie weiterführende Bohrmaßnahmen.

Technologie und Methodik

Die Bohranlage in Ahnsbeck ist auf die speziellen Anforderungen der Geothermie optimiert und verfügt über eine der stärksten europäischen Anlagen für übertiefe Bohrungen. Im Hinblick auf die spezifischen geologischen Anforderungen führt die Anlage die Arbeiten im 24-Stunden-Betrieb aus. Die Untersuchung der Bohrkerne erfolgt, um die Speichereigenschaften und die Wasserdurchlässigkeit des Sandsteins zu evaluieren. Ein geplanter Pumptest als hydraulischer Leistungstest soll weitere Erkenntnisse über das Reservoir liefern.

Die bisherigen Erhebungen erweisen sich als entscheidend für die zukünftige geothermische Erschließung des Gebietes. Die Geothermie könnte nicht nur eine nachhaltigere Energieversorgung ermöglichen, sondern auch erheblich zur Reduktion von CO2-Emissionen beitragen. In Deutschland wird dieses Potenzial bislang nur vergleichsweise wenig genutzt, was zukünftige Projekte umso relevanter macht. Derzeit könnte Geothermie potenziell den Energiebedarf der Menschen um das 2,5-fache decken, was die Bedeutung dieses Projektes noch verstärkt.

Eine vertiefte Forschung in der Geothermie, wie sie das Projekt DemoCELL vorantreibt, könnte somit nicht nur zu einer modernen Energieversorgung beitragen, sondern auch als wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft betrachtet werden. Weitere Entwicklungen in dieser Richtung sind mit Spannung zu erwarten.

Für mehr Informationen über Geothermie in Deutschland und ihre Anwendungen lesen Sie bitte EnBW, wo verschiedene Aspekte der Geothermienutzung detailliert erklärt werden. Auch Energieforschung legt umfassend dar, wie die geothermische Erschließung vorankommt und welche Schritte unternommen werden, um Niedersachsen als Spitzenstandort zu etablieren. Des Weiteren informieren Sie sich auf der Seite der Uni Göttingen über die neuesten Forschungsaktivitäten zu geothermischen Potentialen in der Region.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-goettingen.de
Weitere Infos
energieforschung.de
Mehr dazu
enbw.com

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