
Eine neue Studie der Sektion für Molekulare Psychosomatik der Uniklinik Ulm, in Zusammenarbeit mit weiteren Forschenden aus Deutschland und den USA, hat auf die positiven Auswirkungen von Haustierkontakt auf das Wohlbefinden von Großstadtkindern hingewiesen. Die Ergebnisse wurden kürzlich in der Fachzeitschrift „Brain, Behavior and Immunity“ unter dem Titel „Pawsitive impact“ veröffentlicht. Laut der Studie könnte der Kontakt zu Tieren das Risiko für stressbedingte Störungen im späteren Leben signifikant verringern.
Großstädte bieten durch hohe Bevölkerungsdichte viele Arbeitsplätze und Freizeitmöglichkeiten, sind jedoch auch durch Stressfaktoren wie Verkehr und fehlende Grünflächen belastet. Stressbedingte körperliche und psychische Störungen sind in diesen urbanen Umgebungen weit verbreitet. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Überreaktionen des Immunsystems und chronische Entzündungen häufige Begleiter von Stress sind. Dabei spielt die Darmbarriere eine entscheidende Rolle; eine gestörte Funktion begünstigt den Eintritt von schädlichen Bakterien in den Körper.
Studie belegt positive Effekte von Haustieren
In der aktuellen Untersuchung wurden 40 gesunde Männer im Alter von 18 bis 40 Jahren rekrutiert, die in Städten mit mehr als 40.000 Einwohnern aufgewachsen sind. Dabei wurde untersucht, wie sich der Kontakt zu Haustieren auf deren Immunreaktionen auswirkt. Die Teilnehmer hatten bis zum 15. Lebensjahr entweder keine Haustiere oder lebten mindestens fünf Jahre mit einem Hund oder einer Katze.
Der Psychosoziale Stress wurde durch den „Trier Social Stress Test“ (TSST) induziert, wodurch dann Blut- und Speichelproben zur Analyse von Gesundheitsstatus, Lebensbelastungen, Tierkontakten und subjektiver Belastung entnommen wurden. Die Ergebnisse sind aufschlussreich: Teilnehmer ohne Haustiere zeigten eine schnellere Mobilisierung von neutrophilen Granulozyten sowie eine verstärkte pro-inflammatorische Stressreaktion. Im Gegensatz dazu verbesserte der Kontakt zu Haustieren die immunregulatorische Kapazität und die Darmbarrierefunktion erheblich.
Gesundheitliche Vorteile und Beratungen für die Gesellschaft
Zusätzlich zu den Ergebnissen der Ulmer Studie zeigen weitere Forschungen, dass Haustiere das emotionale und körperliche Wohlbefinden fördern. Die emotionale Bindung zu Haustieren kann Stress reduzieren, das Selbstwertgefühl steigern und die Lebensqualität erhöhen. Studien haben erwiesen, dass regelmäßige Interaktionen mit Tieren, beispielsweise durch Gassigehen, das Herz-Kreislauf-System stärken, Blutdruck und Cholesterinspiegel senken und das allgemeine Glücksempfinden steigern. So erreichen Hundebesitzer häufiger die von der WHO empfohlenen Bewegungsziele, was das Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle verringert.
Die tiergestützte Therapie hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Tiere werden in therapeutischen Kontexten eingesetzt, um Menschen mit psychischen Erkrankungen zu helfen und ihnen zu einem besseren emotionalen Wohlbefinden zu verhelfen. Insbesondere der Einsatz von Tieren in der Therapie von Suchtpatienten hat sich als sehr effektiv erwiesen, wobei die Durchhaltequoten um 30 Prozent steigen.
Zusammenfassend belegen die aktuellen Studien den großen Einfluss von Haustieren auf unsere Gesundheit und Lebensqualität. Wer in städtischen Umgebungen lebt, könnte durch den Kontakt mit Tieren nicht nur seine körperliche, sondern auch seine psychische Gesundheit dauerhaft verbessern. Die gesellschaftliche Anerkennung von Haustieren als wertvolle Begleiter wird daher zunehmend wichtiger. Haustiere sollten jedoch optimal in die Lebensumstände ihrer Besitzer integriert werden, um den größtmöglichen gesundheitlichen Nutzen erzielen zu können.
Uni Ulm berichtet, dass Haustiere nicht nur finanzielle Aspekte berücksichtigen sollten, sondern auch als Teil der Familie anerkannt werden müssen. Diese emotionale Verbindung stärkt soziale Beziehungen und reduziert Einsamkeitsgefühle, insbesondere bei älteren Menschen oder Studenten.
Darüber hinaus bestätigen zahlreiche Studien, dass das Halten von Haustieren das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität signifikant steigern kann. Sie dienen nicht nur als treue Begleiter, sondern auch als wertvolle Unterstützung in der Therapie. Forschung und Wissen hebt hervor, dass diese Bindung in den letzten zwei Jahrzehnten zugenommen hat.
Diese Erkenntnisse machen deutlich, dass Haustiere weit mehr sind als nur treue Begleiter – sie sind auch ein Schlüssel zu einem gesünderen und glücklicheren Leben, besonders in stressreichen urbanen Umgebungen. Bezirks Journal hebt die Bedeutung der emotionalen Unterstützung durch Haustiere hervor und deren Fähigkeit, soziale Isolation zu verringern und das emotionale Wohlbefinden zu fördern.