Allgemein

Heidelberg: Neue Chancen für Wissenschaftlerinnen durch Gleichstellungsprogramm!

Am 8. April 2025 gab die Pädagogische Hochschule Heidelberg bekannt, dass sie sich erfolgreich für das Professorinnenprogramm 2030 (PP 2030) qualifiziert hat. Dieses Programm fördert die Gleichstellung von Frauen und Männern in den Hochschulen Deutschlands, und die Bewertung des Gleichstellungskonzepts durch ein externes Gremium war durchweg positiv. Somit kann die Hochschule Fördergelder für bis zu drei erstberufene Professorinnen beantragen, die für gleichstellungsfördernde Maßnahmen verwendet werden sollen. In dieser Förderrunde wurden insgesamt 56 Hochschulen ausgewählt, die aktiv an der Verbesserung ihrer Gleichstellungsstrukturen arbeiten.

Das Professorinnenprogramm, das seit 2008 existiert, wurde entwickelt, um den Frauenanteil in wissenschaftlichen Spitzenpositionen zu erhöhen und der sogenannten „Leaky Pipeline“ entgegenzuwirken. Diese Problematik beschreibt den Rückgang weiblicher Wissenschaftlerinnen in fortgeschrittenen Karrierestufen. Während der bundesweite Frauenanteil bei Professor:innen in Deutschland nur rund 29 Prozent beträgt, liegt dieser an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg bei bemerkenswerten 48,7 Prozent (Stand 2024). Zudem weist die Hochschule einen Frauenanteil von 71,4 Prozent bei den Studierenden auf. Dennoch sinkt der anteil in höheren Karrierestufen, was das Ziel des Programms umso dringlicher macht.

Förderziele und Maßnahmen

Das Gleichstellungskonzept der Pädagogischen Hochschule Heidelberg fokussiert sich auf die Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses. Zu den geplanten Maßnahmen gehören die Finanzierung von Promotions- und Überbrückungsstellen für Nachwuchswissenschaftlerinnen. Auch Wissenschaftlerinnen des akademischen Mittelbaus können ihr Aufgabenprofil anpassen, um Forschungstätigkeiten besser ausführen zu können. Darüber hinaus haben Forscherinnen die Möglichkeit, Mittel für Hilfskräfte sowie Reise- und Tagungskostenzuschüsse zu beantragen, um ihre wissenschaftliche Arbeit zu verbessern.

Die Einreichungsrunde für das Professorinnenprogramm 2030 läuft bis zum 31. August 2025. Hochschulen müssen ein Gleichstellungskonzept vorlegen, um Förderungen zu erhalten, und können im Rahmen dieses Programms Potentiale in ihren Strukturen aktiv ausschöpfen. Die zweite Auswahlrunde hat 56 Hochschulen überzeugt, die bis zum 30. September 2026 Anträge für Anschubfinanzierungen stellen können. Besonders herausragende Konzepte werden mit dem Prädikat „Gleichstellungsstarke Hochschule“ ausgezeichnet und können zusätzliche Förderungen beantragen.

Finanzielle Unterstützung und Programmphasen

Für das Professorinnenprogramm stehen insgesamt 320 Millionen Euro über einen Zeitraum von acht Jahren zur Verfügung. Auf die verschiedenen Programmphasen entfällt ein Finanzvolumen von 150 Millionen Euro für die ersten zwei Phasen (2008-2012 und 2013-2017), 200 Millionen Euro für die dritte Phase (2018-2022) sowie die aktuellen 320 Millionen Euro für die laufende vierte Phase (2023-2030). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat den Projektträger DLR-PT mit der Abwicklung der Fördermaßnahme beauftragt.

Insgesamt hat das Professorinnenprogramm bis dato über 900 Professuren gefördert und wurde in allen bisherigen Programmphasen positiv evaluiert. Obwohl der Frauenanteil in der Professorenschaft stagnierend ist, zeigt sich mit dieser Initiative ein starkes Engagement zur Schaffung besserer Bedingungen für weibliche Wissenschaftlerinnen in Deutschland, was langfristig die Gleichstellung in der Wissenschaft stärken soll. Ansprechpersonen für Interessierte sind Dr.’in Heike Scheidemann und Dr.’in Astrid Schüßler, die kompetent in Fragen zur Projektförderung beraten können.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ph-heidelberg.de
Weitere Infos
bmbf.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert