Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und die Philipps-Universität Marburg (UMR) haben heute bekannt gegeben, dass sie eine gemeinsame Absichtserklärung für einen Verbundantrag im Rahmen der Exzellenzstrategie eingereicht haben. Ziel dieser Initiative ist es, den Titel „Exzellenzuniversität“ in der zweiten Förderlinie zu erlangen. Beide Institutionen profitieren dabei von ihrer langjährigen Kooperation im Forschungscampus Mittelhessen (FCMH), der seit 2016 besteht und eine Vielzahl von Forschungskonzepten in gemeinsamen Schwerpunkten vereint, darunter Lunge und Herz sowie Moleküle und Energie. Die Unterstützung von mindestens drei Exzellenzclustern steht dabei als Bedingung für die Antragstellung im Vordergrund.
Die eindrucksvolle Zusammenarbeit beider Universitäten hat im Mai 2025 bereits zu vier eingeworbenen Exzellenzclustern geführt. Professorin Dr. Katharina Lorenz von der JLU betont die Wichtigkeit einer starken gemeinsamen Positionierung, um den Erfolg der ersten Förderlinie zu nutzen. Ihr Kollege, Professor Dr. Thomas Nauss von der UMR, hebt hervor, wie wettbewerbsfähig die Spitzenforschung in Gießen und Marburg ist.
Exzellenzcluster und Forschungsfelder
Die beiden Universitäten bringen insgesamt vier Exzellenzcluster in den Antrag ein, die sich mit Themen wie Herz-Lungen-Krankheiten, der Anpassungsfähigkeit des Gehirns, Batterieforschung und Klimawandel befassen. Dazu gehört das Exzellenzcluster M4C – Microbes for Climate, das auch die Gießener Bioinformatik integriert. Des Weiteren gehört das Cluster TAM – The Adaptive Mind zur Zusammenarbeit zwischen Gießen, Marburg und Darmstadt. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist das CPI – Cardio-Pulmonary Institute, das als gemeinsame Einrichtung von JLU, der Goethe-Universität Frankfurt und dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim fungiert.
Außerdem wird ein einzigartiges bundeslandübergreifendes Exzellenzcluster zur Energiespeicherung mit der JLU, dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Universität Ulm vorgestellt. Diese strategischen Schwerpunkte belegen die leistungsstarke Forschungslandschaft in Hessen.
Die Rolle der Hessischen Universitäten
Die Bewerbung um den Titel „Exzellenzuniversität“ erfolgt erstmals durch vier hessische Universitäten im Rahmen der umfassenden Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder. Neben der JLU und UMR sind auch die Technische Universität Darmstadt sowie die Goethe-Universität Frankfurt am Main, die gemeinsam mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz an dem Wettbewerb teilnehmen, in diesem Bereich aktiv. Bis zum Stichtag werden sämtliche Anträge für die Exzellenzverbünde eingereicht, und die hessischen Universitäten freuen sich über eine erfolgreiche Einwerbung von sechs von sieben Anträgen im Exzellenzcluster-Wettbewerb.
Wissenschaftsminister Timon Gremmels hebt hervor, dass Hessen damit auf die Landkarte der Forschungsexzellenz zurückkehrt. Exzellenzuniversitäten erhalten durch den Titel nicht nur nationales und internationales Renommee, sondern auch Fördermittel in Millionenhöhe. Die Förderlinie unterstützt Hochschulen dabei, ihre internationale Spitzenstellung in der Forschung auszubauen, mit bis zu 15 Millionen Euro jährlich für Exzellenzuniversitäten und bis zu 28 Millionen Euro für Exzellenzverbünde.
Die endgültigen Förderentscheidungen werden im Oktober 2026 getroffen, während der Förderbeginn bereits für den 1. Januar 2027 angesetzt ist. Voraussetzung für die Antragstellung ist die erfolgreiche Einwerbung von mindestens zwei Exzellenzclustern pro Universität oder drei im Verbund, was die erfolgreiche Qualifikation der vier hessischen Universitäten unterstreicht.
Insgesamt zeigen die Anträge der hessischen Hochschulen, dass die Grundlagen für exzellente Forschung in der Region gelegt sind und die Zukunft der Hochschullandschaft einen bedeutenden Schritt in die richtige Richtung machen könnte. Das Engagement der Universitäten und ihr kooperativer Ansatz versprechen vielversprechende Perspektiven für die Forschung in Hessen.
Für weitere Informationen über die Exzellenzstrategie und die Verbunde der hessischen Universitäten können Sie die Berichte von uni-giessen.de, wissenschaft.hessen.de und rhein-main-universitaeten.de nutzen.
