
Die Gründungsförderung in mittelhessischen Hochschulen erlebt einen Aufschwung, wie die aktuelle Ausgabe des Gründungsradars 2025 zeigt. Alle drei mittelhessischen Hochschulen – die Justus-Liebig-Universität Gießen, die Philipps-Universität Marburg sowie die Technische Hochschule Mittelhessen – haben sich in der Kategorie „Große Hochschulen“ verbessert. Diese positive Entwicklung ist ein Zeichen für die stetige Weiterentwicklung der Gründungsförderung in der Region.
Der Gründungsradar 2025 ist eine umfassende Erhebung, die seit 2012 vom Stifterverband in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz durchgeführt wird. Im Fokus stehen die Anzahl der Unternehmensgründungen sowie deren systemische Einbettung in Forschung und Lehre. So wurde beispielsweise im Jahr 2023 eine rekordverdächtige Zahl von 2.927 betreuten Gründungen an Hochschulen in ganz Deutschland registriert.
Ergebnisse und Entwicklungen
Ein bedeutender Aspekt dieser jährlichen Erhebung ist der Anstieg der Gründungen mit Wissens- und Technologietransfer, die im Jahr 2023 1.184 ausmachten und somit mehr als ein Drittel der Gesamtzahl darstellen. Davon basieren 290 Gründungen auf Patenten. Dies zeigt einen klaren Trend: Die Zahl der patentbasierten Gründungen hat sich seit 2012 mehr als verdoppelt.
Im Rahmen der Gründungsförderung in Mittelhessen ist die Gründung der StartMiUp Factory Sustainable Life in Planung, welche in Zusammenarbeit mit regionalen Wirtschaftspartnern realisiert wird. Diese Initiative zielt darauf ab, nachhaltige Innovationen sowie Cross-Technology-Innovationen zu fördern und wird ein wichtiger Bestandteil des EXIST-Leuchtturmwettbewerbs „Startup Factories“ sein, der mit bis zu zehn Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird.
Nachhaltige Strukturen und Zukunftsperspektiven
Die Implementierung solcher Initiativen ist Teil eines umfassenden Plans zur Verstetigung der Gründungsförderung. Ziel ist es, temporäre Förderstrukturen in tragfähige, dauerhafte Strukturen umzuwandeln, um die langfristige Erfolgsfähigkeit der Gründungsförderung an Hochschulen sicherzustellen. Hierbei spielen der Aufbau von Expertise durch erfahrenes Personal und die kontinuierliche Unterstützung durch Hochschulleitungen eine entscheidende Rolle.
Zusätzlich ist der Ausbau des StartMiUp Funnels geplant, um Gründer von der Idee bis zur Marktreife zu begleiten. Das EFRE-Projekt „Innovation Funnel Mittelhessen“ soll den Prozess für Unternehmen öffnen und deren Vernetzung fördern. Dieses umfassende Angebot im Bereich der Gründungsförderung erhöht die Attraktivität der Hochschulen für Studierende und schafft ein attraktives Umfeld für unternehmerisch denkende Wissenschaftler.
Die erfolgreiche Gründungsaktivität in der Region ist ein klarer Indikator für die enge Verzahnung zwischen Hochschulen und der regionalen Wirtschaft. Diese Entwicklungen können als ein Schlüssel zum Erschließen ungenutzten Innovationspotenzials am Hochschulstandort angesehen werden. Der Gründungsradar analysiert nicht nur die Gründungsaktivitäten, sondern auch deren Outputs und die institutionelle Verankerung des Themas an den Hochschulen.