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Hybrides Arbeiten: Welche Herausforderungen bleiben nach der Pandemie?

Die Coronapandemie hat die Arbeitswelt in Deutschland nachhaltig verändert. Mit der Einführung von Remote-Arbeitsplätzen und der dauerhaften Etablierung digitaler Tools wie Teams, Zoom und Miro hat sich die Art und Weise, wie wir arbeiten, fundamental gewandelt. Ein aktuelles Projekt an der TU Dortmund untersucht, wie hybride Zusammenarbeitsmodelle optimiert werden können.

Hybride Meetings, die sowohl vor Ort als auch digital stattfinden, bringen spezielle Herausforderungen mit sich. Betroffene Mitglieder empfinden sich oft abgehängt, was zu einer soziotechnischen Asymmetrie führt. Während die Präsenzverhältnisse im Büro oft zu einer aktiveren Beteiligung führen, sind diese in digitalen Formaten stark eingeschränkt. Das Projekt PRAESCO, mit dem vollständigen Titel „Hybride Präsenz und Zusammenarbeit in Europäischen Kollaborationsnetzwerken für Agile Arbeitsmethoden“, hat sich das Ziel gesetzt, diese Problematiken anzugehen. Hierbei werden Technologien entwickelt, die den Austausch zwischen digitalen und physischen Teilnehmenden erleichtern.

Forschung und Entwicklung

Im Rahmen des Projekts wird ein haptisch-digitales Device an der TU Dortmund entwickelt, um die niederschwellige Kommunikation zu unterstützen. Ziel ist es, das Gefühl der Präsenz und emotionale Nähe für Remote-Teilnehmende zu verbessern. Der Fokus der Forschung liegt auf der Verbindung zwischen strukturierten Meetings und der informellen Zusammenarbeit im Büro, um agilen Arbeitsmethoden Rechnung zu tragen. Auch eine inklusive Perspektive, die Barrieren für Menschen mit Beeinträchtigungen abbaut, spielt eine wichtige Rolle.

Die Projektinitiative „Connected Work Innovation Hub“, die in die zweite Runde geht, tritt ebenfalls in den Vordergrund. So berichtet Fraunhofer IAO, dass 13 Partnerorganisationen relevante Handlungsfelder der hybriden Arbeitswelt bearbeitet haben. Die erste Phase lieferte wertvolle Erkenntnisse zu Themen wie Führung, Innovation und Mitarbeitendenbindung, die praktische Lösungen zur Verbesserung des hybriden Arbeitens hervorbrachten.

Hybrides Arbeiten als neuer Standard

In deutschen Unternehmen ist hybrides Arbeiten mittlerweile der neue Standard. Eine Studie des Fraunhofer IAO zeigt, dass weniger als 1% der Befragten nicht mobil arbeiten können. Über 80% der Unternehmen haben Betriebsvereinbarungen für mobiles oder hybrides Arbeiten getroffen, und in fast einem Drittel der Unternehmen gibt es keine Anwesenheitsquoten mehr.

Diese Flexibilisierung hat nicht nur Auswirkungen auf die Büroorganisation. Unternehmen sind zunehmend gefordert, sich als „sozialer Ort“ zu positionieren, um die Bindung der Mitarbeitenden zu fördern. Herausforderungen bleiben jedoch bestehen, insbesondere in der Integration, Vernetzung und dem Wissensaustausch zwischen den Teams. Innovation und Produktionskraft werden durch hybride Arbeitsformen nicht negativ beeinflusst, wie die Ergebnisse der Studien belegen.

Der Mensch im Mittelpunkt

Es wird immer deutlicher, dass Feedbackschleifen und persönliche Kommunikation an Bedeutung gewinnen müssen. Mitarbeitende beklagen unzureichende Rückmeldungen sowie eine fehlende Wahrnehmung von Überlastungen. Empathische Kommunikation und digitale Kompetenzen werden für Führungskräfte unverzichtbar. Der Trend geht weg von Kontrollmechanismen hin zu einer Vertrauenskultur, die Teamvereinbarungen fördert, um soziale Erosionen zu vermeiden und den Zusammenhalt zu stärken.

Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass die hybride Arbeitsweise nicht nur die Art des Arbeitens verändert hat, sondern auch die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Kultur und Struktur gestalten müssen. Die laufende Forschung und Entwicklung in diesem Bereich wird entscheidend dafür sein, wie Unternehmen und Mitarbeitende diese neue Realität meistern können.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
tu-dortmund.de
Weitere Infos
iao.fraunhofer.de
Mehr dazu
iao.fraunhofer.de

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