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Inklusive Forschung: So revolutioniert die PH Heidelberg die Bildung!

Am 26. Juni 2025 kündigt Thorsten Lihl das Ende der Gruppenarbeit im Forschungsplenum der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (PHHD) an. Dieses wöchentliche Treffen vereint Wissenschaftler:innen, Studierende und Bildungsfachkräfte des Annelie-Wellensiek-Zentrums für Inklusive Bildung (AW-ZIB), das 2020 als erste wissenschaftliche Inklusionsabteilung an einer Hochschule in Deutschland gegründet wurde. Im Rahmen der Förderungen werden Bildungsfachkräfte, die auch Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen umfassen, über drei Jahre qualifiziert und nehmen eine zentrale Rolle in der Lehre an Hochschulen in Baden-Württemberg ein.

Das AW-ZIB verfolgt das Ziel, eine inklusive Bildungslandschaft zu etablieren, die zur Sensibilisierung für Inklusion im Bildungsbereich beiträgt. Im Forschungsplenum arbeiten die Bildungsfachkräfte auf Augenhöhe mit Studierenden und fungieren als Ko-Forschende, die aktiv über ihre Forschungsthemen entscheiden. Dies geschieht unter der Prämisse der „Partizipativen Forschung“, die die Qualität der Forschung erhöhen soll. In den wöchentlichen Sitzungen erarbeiten die Teilnehmer Methoden zur Entwicklung ihrer forschungsmethodischen Kompetenzen.

Fokus auf partizipative Ansätze

Eine der ersten Projektuntersuchungen des AW-ZIB befasst sich mit der Zusammenarbeit in inklusiven Teams. Professorin Dr. Karin Terfloth hebt die Bedeutung von Machtfragen und Gruppendynamik hervor. Um diese Aspekte zu berücksichtigen, sieht das Forschungsplenum klare Regeln vor. Dazu gehört unter anderem die Verwendung einfacher Sprache sowie die Einsetzung von Zeitwächter:innen und Entscheidungswächter:innen, um den Ablauf effizient zu gestalten.

Die Ergebnisse der bisherigen Forschungsprojekte werden in einfacher Sprache und barrierefreier Hörversion veröffentlicht. Aktuell untersucht das Forschungsplenum die Selbstwahrnehmung des AW-ZIB im Verhältnis zur externen Wahrnehmung. Das Motto des Zentrums – „Inklusiv – Kompetent – Bedeutsam“ – spiegelt sich in den positiven Ergebnissen wider, die zeigen, dass die angestrebte Außenwirkung weitgehend erreicht wird.

Kritik und Entwicklung

Trotz der Fortschritte gibt es kritische Punkte zu beachten. Bildungsangebote mit Bildungsfachkräften werden nicht immer ausreichend bearbeitet. Um dem entgegenzuwirken, wurden Vorschläge zur lösungsorientierteren Gestaltung dieser Angebote diskutiert. Für die kommenden Sitzungen sind weitere Befragungen geplant, um eine größere Datenbasis zu schaffen, die den Lernprozess und die Forschungsprojekte unterstützen soll.

In den aktuellen Diskussionen wird auch die Rollenverteilung im Plenum thematisiert, wobei die Aufgaben rotieren sollen, um die Kompetenzen aller Teilnehmer bestmöglich einzubringen. Thorsten Lihl hebt die Gleichwertigkeit im Forschungsplenum hervor, während die Sonderpädagogik-Studentin Hannah Brathuhn die inklusive Forschung als entscheidenden Schritt zur gesellschaftlichen Inklusion ansieht. Es steht außer Frage, dass sowohl das AW-ZIB als auch die gemeinsame Forschung in einem kontinuierlichen Lernprozess stehen, der die Inklusion in allen Lebensbereichen vorantreiben soll.

Die Reform der Lehrkräftebildung in Baden-Württemberg, die seit dem Wintersemester 2015/2016 umgesetzt wird, betont die Notwendigkeit, Inhalte zu Grundfragen der Inklusion in Studium und Ausbildung aller Lehrämter zu integrieren. Mindestens sechs ECTS-Punkte für Inklusion sind verankert, um künftige Lehrkräfte besser auf diese Herausforderungen vorzubereiten. Das AW-ZIB spielt hierbei eine zentrale Rolle, indem es Bildungsfachkräfte als „Experten in eigener Sache“ in Lehrveranstaltungen integriert und somit einen Perspektivwechsel für Studierende ermöglicht.

Mit der intensiven Erforschung der Bildungsarbeit und der Beschäftigung von Bildungsfachkräften setzt das AW-ZIB neue Maßstäbe in der deutschen Hochschullandschaft, um die Inklusion im Bildungsbereich nachhaltig zu fördern und zu verankern. Weitere Informationen dazu können unter Pädagogische Hochschule Heidelberg abgerufen werden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ph-heidelberg.de
Weitere Infos
mwk.baden-wuerttemberg.de
Mehr dazu
api.pageplace.de

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