Vom 4. bis 6. März 2025 findet an der Universität Hohenheim in Stuttgart das New Food Festival statt. Dieses Event zielt darauf ab, die neuesten Trends und Innovationen in der Lebensmittelkette zu präsentieren, die von der Produktion bis hin zur Konsumation reichen. Laut Uni Hohenheim stehen Themen wie vegane Produkte, Agrarroboter, Snacks aus Lebensmittelresten, smarte Absatzprognosen sowie funktionale Getränke im Fokus. Die Veranstalter möchten Antworten auf fundamentale Herausforderungen finden, mit denen die Branche konfrontiert ist, darunter Lieferengpässe, Ernteausfälle und ein verändertes Konsumentenverhalten.
Mark Leinemann, Vorsitzender des Verbands crowdfoods, äußerte sich zu den Schwierigkeiten, vor denen die Branche in den letzten Jahren steht. In diesem Kontext betont Prof. Dr. Mario Jekle von der Universität Hohenheim die Notwendigkeit, das Ernährungssystem nachhaltig anzupassen und zu stabilisieren. Stuttgart wird als ein Innovationszentrum für die Ernährungswirtschaft hervorgehoben, was das Festival zu einer wichtigen Plattform für den Wissenstransfer und die Vernetzung von Start-ups sowie etablierten Unternehmen macht.
Innovative Ansätze und Lösungen
Eine Vielzahl innovativer Lösungen wird auf dem Festival vorgestellt. Dazu gehören Agrar-Roboterhunde, die Künstliche Intelligenz zur nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion nutzen. Auch Start-ups präsentieren ihre kreativen Produkte, wie beispielsweise heno, die Biertreber für pflanzenbasierte Fleischalternativen verarbeiten. Merall Bioproducts demonstriert biologisch abbaubares Bioplastik, das aus Krebstierschalen hergestellt wird.
Die Konzeption der Gastronomie wird durch neue Technologien weiter bereichert. Indoor-Gardening-Lösungen für frische Kräuter und 3D-Lebensmittel-Drucker bieten Potenzial für eine personalisierte Ernährung und tragen zur Abfallvermeidung bei. Eine weitere Neuheit, die von Dr. Lisa Berger vorgestellt wird, ist eine vegane Salami, die traditionelle Herstellungsverfahren nachahmt und Fermentation für Geschmack und Konsistenz nutzt. Erwartet werden rund 50 Ausstellende und 400 Teilnehmende, darunter diverse Start-ups, Betriebe, Forschungseinrichtungen und Investoren.
Robotertechnologien in der Lebensmittelproduktion
Ein wichtiger Aspekt der modernen Lebensmittelherstellung ist die hygienegerechte Gestaltung von Robotersystemen. Die Anforderungen an diese Technologien sind hoch: Sie müssen den fachlichen und rechtlichen Vorgaben für den Einsatz mit Lebensmitteln entsprechen. Gemäß DLG müssen die Konstruktionswerkstoffe nicht nur physiologisch unbedenklich sein, sie dürfen auch keine unzulässige Migration in Lebensmittel verursachen.
Darüber hinaus sind Oberflächen von hoher Qualität entscheidend, um eine einfache Reinigung zu gewährleisten. Das Design der Baukomponenten muss glatt und ohne Risse gestaltet werden, um hygienische Probleme zu vermeiden. Delta-Roboter bieten Vorteile in der Verpackung, da sie Rückstände und Reinigungsmittelansammlungen vermeiden. Um Kosten zu reduzieren und die Gefahr einer Kontamination durch Personal zu verringern, können Roboter auch in der Reinigung eingesetzt werden. Allerdings erfordert deren Einsatz geschultes Personal und ist oft zeitaufwendig, was die Instandhaltung betrifft.
Das New Food Festival in Stuttgart markiert einen bedeutenden Schritt in der Auseinandersetzung mit den Herausforderungen in der Lebensmittelproduktion und dem Konsum. Es bietet nicht nur eine Plattform für den Austausch und das Networking, sondern präsentiert auch innovative Ansätze, die die Branche voranbringen sollen. Die Verbindung zwischen technologischem Fortschritt und nachhaltigen Lösungen wird die Zukunft der Lebensmittelindustrie prägen.
