
Das Forschungsprojekt „Smart Implants for Life Enrichment“ (SmILE) hat zum Ziel, intelligente Lösungen zu entwickeln, die die Belastungen älterer Patienten durch nicht übertragbare Krankheiten des Bewegungsapparats, bekannt als MSK-NCDs, verringern sollen. Mit einem Budget von 21 Millionen Euro wird das Projekt im Rahmen der EU-Initiative „Horizont Europa“ gefördert und befasst sich intensiv mit den Herausforderungen der zunehmenden Alterung der Bevölkerung, insbesondere der Babyboom-Generation, die zu einem Anstieg solcher Erkrankungen führt.
Das Projekt konzentriert sich auf Präventivmaßnahmen und frühzeitige Interventionen, um die Lebensqualität der älteren Menschen zu erhalten. Diese Krankheiten, darunter Arthrose, rheumatoide Arthritis, Osteoporose und Frakturen, beeinträchtigen die Knochen, Gelenke, Muskeln und das Bindegewebe, was zu chronischen Schmerzen und eingeschränkter Mobilität führt. Die funktionellen Beeinträchtigungen wirken sich erheblich auf die Lebensqualität und die Arbeitsfähigkeit der Betroffenen aus, was das Thema zu einer globalen Gesundheitsherausforderung macht, wie uni-saarland.de erläutert.
Projektdetails und Beteiligte
Die Koordination des Projektes obliegt der Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung und dem BG Klinikum Hamburg. An der Universität des Saarlandes sind Professorin Bergita Ganse für Innovative Implantatentwicklung und Professor Paul Motzki für smarte Materialsysteme aktiv beteiligt. Ingesamt 25 Institutionen aus 12 europäischen Ländern arbeiten an SmILE, das bis zu 60 Monate laufen wird.
Ein zentraler Bestandteil des Projektes ist die Entwicklung einer universellen Chip-Plattform, die in medizinische Produkte integriert werden kann. Diese Plattform zielt darauf ab, schnellere und genauere Diagnosen zu ermöglichen und innovative Behandlungsansätze zu unterstützen. Darüber hinaus wird ein KI-gesteuertes Datensystem entwickelt, das persönliche Patientendaten mit Informationen aus Implantaten, Wearables und Gesundheitsfragebögen kombiniert. Dies soll eine kontinuierliche Überwachung der Gesundheitsfaktoren der Patienten ermöglichen und somit die Autonomie der älteren Menschen fördern, um deren Gesundheit zu entlasten.
Gesundheitsförderung und Prävention im Alter
Die Initiative SmILE trägt nicht nur zur Verbesserung der medizinischen Versorgung älterer Menschen bei, sondern auch zur sozialen Eingliederung. Sie bekämpft Stereotypen über die digitale Kompetenz dieser Altersgruppe und hat langfristig das Ziel, die gesundheitliche Chancengleichheit in Europa zu fördern. Um die gesundheitlichen Risiken, die mit dem Altern verbunden sind, erfolgreich zu adressieren, ist die Gesundheitsförderung und Prävention bei älteren Erwachsenen von zentraler Bedeutung. Effektive Programme müssen handlungsfeld- und zielgruppenspezifisch ausgerichtet sein, um die Gesundheitsressourcen und Resilienz zu stärken, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (bzga.de) anmerkt.
Zusammenfassend zeigt das Projekt SmILE die wegweisenden Ansätze zur frühzeitigen Prävention und Intervention im Bereich der Bewegungsapparatserkrankungen auf, die nicht nur medizinische Innovationen anstreben, sondern auch die gesellschaftliche Teilhabe und das Wohlergehen älterer Menschen fördern sollen.