
Am 12. März 2025 wurde die JUPITER AI Factory (JAIF) in Jülich offiziell gegründet, um eine zentrale Rolle in der europäischen KI-Infrastruktur zu übernehmen. Dies ist eine bedeutende Initiative, die den Zugang zu Europas erstem Supercomputer der Exascale-Klasse erleichtert. Start-ups, Mittelstand, Industrie, Forschungseinrichtungen und der öffentliche Sektor profitieren hiervon gleichermaßen. Die Factory wird im Jülich Supercomputing Centre betrieben und ist darauf ausgelegt, die Entwicklung, Testung, Verbesserung und Skalierung von KI-Anwendungen zu beschleunigen. Laut RWTH Aachen wird JUPITER über mehr als eine Billion Rechenoperationen pro Sekunde verfügen und zählt damit zu den leistungsstärksten Superrechnern für KI weltweit.
Ein spezielles Inferenzmodul wird zudem den Zugang zu KI-Modellen über die Cloud beschleunigen. Der Fokus von JAIF liegt auf strategisch wichtigen Anwendungsfeldern wie dem Gesundheitswesen, der Energiegewinnung, dem Klimawandel, der Bildung, den Medien, dem öffentlichen Sektor und dem Finanzwesen. Die Finanzierung der JUPITER AI Factory beläuft sich auf rund 55 Millionen Euro und wird durch das EuroHPC Joint Undertaking, das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die Wissenschaftsministerien in Nordrhein-Westfalen und Hessen unterstützt.
Unterstützung für Start-ups und Unternehmen
Die JUPITER AI Factory soll insbesondere deutsche und europäische Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen in der Entwicklung sicherer und datenschutzkonformer KI-Anwendungen unterstützen. Dies wurde auch von Timon Gremmels, dem Hessischen Minister für Wissenschaft und Forschung, hervorgehoben. Er gratulierte den Beteiligten und unterstrich die Bedeutung von hessian.AI, das Expertise in Large Language Models und vertrauenswürdiger KI in die Kooperation einbringt. Laut TU Darmstadt zielt die Initiative darauf ab, das KI-Ökosystem zu vernetzen und Hesses Standort sowie die digitale Souveränität Europas zu stärken.
Die Zusammenarbeit umfasst Partnerschaften mit führenden deutschen KI-Instanzen, darunter die RWTH Aachen, die Fraunhofer-Institute sowie das Hessian Center for Artificial Intelligence. Durch diese Koalition wird die Expertise aller hessischen Hochschulen in die JUPITER AI Factory eingebracht, um KI-Innovationen effektiv zur Anwendung zu bringen und Mehrwert für Unternehmen, Start-ups sowie den öffentlichen Sektor zu schaffen. Professorin Mira Mezini, Co-Direktorin von hessian.AI, betont, dass die Initiative einen Quantensprung für den KI-Standort Hessen darstellt und die europäische KI-Landschaft nachhaltig stärkt.
Zielsetzung und zukünftige Entwicklungen
Das zentrale Ziel der JUPITER AI Factory ist es, die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit Europas in der KI-Entwicklung zu fördern. Der Angebotshorizont der AI Factory umfasst nicht nur den Zugang zu JUPITER, sondern auch Benutzerschulungen, persönliche Beratung und moderne Dienstleistungen zur Datenkuratierung und Anwendungsoptimierung. Zukünftig ist zudem die Erweiterung um das JUPITER-Inferenzsystem JARVIS geplant, eine Cloud-Plattform, die innovative Inferenztechniken wie „Inference Time-Scaling“ unterstützt.
Zusammenfassend wird die JUPITER AI Factory als Orchestrator des KI-Ökosystems fungieren und jährlich Netzwerkveranstaltungen organisieren, um den Austausch und die Kooperation zwischen den Akteuren der KI-Branche zu fördern. Mit diesem ambitionierten Projekt wird ein Grundstein für die zukünftige Entwicklung von KI-Anwendungen im europäischen Raum gelegt, der sowohl für die Wissenschaft als auch für die Industrie von Bedeutung ist.