
Am 13. März 2025 findet im Jugendtheater Lutz ein Politischer Salon statt, der unter dem Thema „Jugend und Politik“ steht. Die Veranstaltung, die von der FernUniversität Hagen in Zusammenarbeit mit dem Theater Hagen und dem Emil Schumacher Museum organisiert wird, zielt darauf ab, die Wünsche und politischen Interessen von Jugendlichen zur Stadtentwicklung in Hagen zu diskutieren. Die Anmeldung für die Veranstaltung, welche von Impulsen der Shell Jugendstudie und dem Hagener Denklabor für die Zukunft begleitet wird, beginnt bereits am 13. Februar.
Ein begleitender Workshop mit 20 Jugendlichen auf dem Campus wird von einem Team aus Forschenden und Unternehmern geleitet. Die Ergebnisse einer Online-Umfrage, die unter 285 Jugendlichen im Alter von 14 bis 24 Jahren durchgeführt wurde, zeigen deutliche Unterschiede in den Themen, die für die Jugendlichen von Bedeutung sind. Laut den Forschern Dr. Sarina Schäfer, Dr. Anja Böning und Dr. Fabian Fechner engagieren sich viele junge Menschen vorwiegend in Sportvereinen, in ihrer Familie, Nachbarschaft oder im Naturschutz, während die politische Partizipation in Parteien oder Jugendforen eher gering ist.
Politische Teilhabe und Wünsche der Jugend
Die Umfrage offenbart, dass viele Jugendliche sich in der kommunalen Politik machtlos fühlen. Sie fordern neue Konzepte, um aktiver in die Stadtgesellschaft eingebunden zu werden, und möchten stolz auf Hagen sein. Ihre Wünsche umfassen mehr kulturellen Austausch, bunte Fassaden, Veranstaltungen und sichere öffentliche Plätze. Zudem wird das Image der Stadt als verbesserungswürdig wahrgenommen. Das Forscherteam betont die Dringlichkeit eines Austauschs zwischen jungen Menschen und den bestehenden Stadtgesellschaftsstrukturen, um diese Beteiligung zu fördern.
Die Ergebnisse des Politischen Salons werden durch die Erkenntnisse aus der 19. Shell Jugendstudie untermauert, die am 15. Oktober 2024 von der Bundesjugendministerin Lisa Paus und Prof. Dr. Mathias Albert vorgestellt wurde. Diese Studie trägt den Titel „Jugend 2024 – Pragmatisch zwischen Verdrossenheit und gelebter Vielfalt“ und zeigt, dass trotz erheblicher Herausforderungen, wie Angst vor Krieg, wirtschaftlicher Unsicherheit und Klimawandel, 56% der Jugendlichen optimistisch in die Zukunft blicken. Zudem haben 75% der Befragten Vertrauen in die Demokratie, was zeigt, dass der Zusammenhalt und die politische Teilhabe weiterhin von Bedeutung sind.
Vertrauen und Werte der Jugendlichen
Die Shell Jugendstudie, die seit 1953 alle vier Jahre durchgeführt wird, hat in ihrer aktuellen Erhebung 2509 Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren befragt. Hierbei wurden auch qualitativere Ansätze zur Untersuchung der Sorgen, Werte und politischen Einstellungen verwendet. Ein bemerkenswerter Aspekt der Studie ist der hohe Grad an Vertrauen in demokratische Institutionen, während das Vertrauen in Parteien und Politikerinnen sowie Politiker kontinuierlich sinkt.
Philipp Seitz, Präsident des Bayerischen Jugendrings, hebt die Notwendigkeit hervor, echte Mitsprachemöglichkeiten für die Jugend zu schaffen, unter anderem eine Absenkung des Wahlalters. Die sozial-ökologische Transformation erfordere die Mitwirkung der jungen Generation, um Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Zudem haben fast 90 Prozent der befragten Jugendlichen den Wunsch geäußert, dass digitaler Medienunterricht in Schulen verpflichtend angeboten wird, was die Wichtigkeit der digitalen Medienbildung unterstreicht.
Durch diese Veranstaltungen und Studien wird klar, dass es einen großen Bedarf an einer echten Einbindung und Dialog mit der Jugend gibt. Die Förderung der politischen Partizipation und der Austausch zwischen Generationen sind unabdingbar, um ein zukunftsfähiges, inklusives und lebenswertes Hagen zu gestalten.
Für weitere Informationen zu der Veranstaltung im Jugendtheater und den Ergebnissen der Studien können Sie FernUniversität in Hagen, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Bayerischer Jugendring besuchen.