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Kaffee oder Tee: Was schützt unsere Intelligenz im Alter wirklich?

Am 3. April 2025 stellte die Forschung an der Ruhr-Universität Bochum eine spannende Studie vor, die sich mit der Bedeutung von Sprache in Erinnerungsberichten beschäftigt. Prof. Dr. Kristina Liefke, die die Professur für Philosophie der Information und Kommunikation leitet, führt eine Forschungsgruppe, die verborgene Informationen in alltäglichen Sätzen untersucht. Ein Beispiel aus ihrem Forschungsfeld zeigt, dass der Satz „Mia trinkt keinen Kaffee mehr“ tiefere Bedeutungen enthalten kann, die von Kontext und Sprecher abhängen. Diese Analyse von Sprache kann potenziell bedeutende Implikationen für verschiedene Disziplinen haben, einschließlich der Psychologie und der Rechtswissenschaften.

Die Gruppe hat insbesondere die These entwickelt, dass es sprachliche Indizien gibt, die auf persönliches Erleben hinweisen. So wird das Wort „wie“ als Schlüssel zu verstehen angesehen. Ein Beispiel verdeutlicht dies: „Ich weiß noch, wie Oma letztes Jahr im Meer geschwommen ist“ deutet auf eine persönliche Erinnerung hin, während die Aussage „Ich weiß, dass Oma letztes Jahr im Meer geschwommen ist“ eher auf Hörensagen verweist. In einer Online-Studie bewerteten 60 Teilnehmer die Plausibilität von Erlebnissen, die von fiktiven Jugendlichen, Red und Blue, berichtet wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Aussagen von Personen, die nicht direkt an einem Event beteiligt waren, als weniger glaubwürdig erachtet werden.

Die Komplexität Erinnerungen zu entschlüsseln

Kristina Liefke erklärt, dass die Wortwahl nicht allein ausreicht, um das persönliche Erleben eines Sprechers eindeutig festzustellen. Zukünftige Untersuchungen werden weitere Indikatoren wie emotionale Ausdrücke sowie Wechsel in der Erzählzeit berücksichtigen. Die Forschung könnte potenziell in Gerichtsverfahren anwendbar sein, stellt jedoch die Wissenschaftler vor komplexe Herausforderungen. Überraschend ist, dass Phrasen wie „ich erinnere mich“ häufig in unsicheren Erinnerungen verwendet werden. Dies wirft Fragen zur Zuverlässigkeit solcher Aussagen auf.

In einem ganz anderen Kontext beschäftigt sich die Forschung auch mit dem Konsum von Kaffee und Tee und dessen Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten. Eine Studie, die auf der Alzheimer’s Association International Conference 2024 vorgestellt wurde, zeigt, dass ein täglicher Konsum von mehr als drei Tassen Kaffee mit einem schnelleren kognitiven Abbau verbunden ist. Moderater Konsum hingegen wird als unbedenklich betrachtet und könnte sogar schützend wirken. Dr. Kelsey R. Sewell, eine der verantwortlichen Forscherinnen, informiert, dass Kaffee eines der meist konsumierten Getränke weltweit ist. Die bioaktiven Verbindungen in Kaffee, wie Koffein und Chlorogensäure, können potenziell positive Effekte auf verschiedene Gesundheitsaspekte haben, darunter das Risiko von Schlaganfällen, Herzinsuffizienz und sogar Alzheimer.

Zusammenhänge zwischen Kaffee- und Teekonsum

Über eine Vielzahl von 8.451 kognitiv nicht beeinträchtigten Erwachsenen im Alter von über 60 Jahren hinweg wurden kognitive Funktionen sowohl zu Studienbeginn als auch bei weiteren Besuchen untersucht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Personen mit hohem Kaffeekonsum den stärksten Rückgang ihrer fluiden Intelligenz erlitten, während mäßiger Konsum den Abbau möglicherweise verlangsamen kann. Bei Teetrinkern war der Rückgang bei Nichtsünderen stärker als bei mäßigem oder hohem Konsum.

  • 18% der Teilnehmer konsumierten mindestens 4 Tassen Kaffee täglich (hoher Konsum).
  • 58% tranken 1-3 Tassen (mäßiger Konsum).
  • 25% konsumierten keinen Kaffee.

Die Studie wies jedoch einige Einschränkungen auf, darunter mögliche Bias bei der Selbsteinschätzung des Konsums und das Fehlen von Daten über den Konsum im mittleren Lebensalter. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Nikotinkonsum, der in die weiteren Erhebungen einfließen könnte.

Die Verknüpfung der Forschungsergebnisse zu Sprache und Ernährung bietet einen facettenreichen Einblick in die komplexe Beziehung zwischen kognitiven Prozessen und unserem täglichen Leben, wobei beide Bereiche tiefgreifendes Verständnis über menschliches Erleben und Verhalten liefern.

Für weiterführende Informationen zu den Auswirkungen des Kaffeekonsums auf kognitive Funktionen lesen Sie die detaillierte Studie auf Medscape. Und für mehr über die Forschung an versteckten Botschaften in Erinnerungsberichten besuchen Sie die Webseite der Ruhr-Universität Bochum.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
news.rub.de
Weitere Infos
deutsch.medscape.com

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