
Am 28. März 2025 haben die Allianz der Wissenschaftsorganisationen und der Bundesminister für Bildung und Forschung eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, die die Freiheit der Wissenschaft als essentielles Element liberaler, demokratischer Gesellschaften hervorhebt. Diese Erklärung unterstreicht die wachsenden Besorgnisse über den Druck, dem die Wissenschaft in verschiedenen Regionen der Welt ausgesetzt ist. Die Freiheit der Wissenschaft sowie der internationale Austausch sind laut uni-freiburg.de entscheidend für den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt.
In diesem Kontext wurde auch auf die „Bonner Erklärung zur Forschungsfreiheit“ verwiesen, die im Jahr 2020 verabschiedet wurde. Diese Erklärung betont die zentrale Rolle der Forschungsfreiheit im Europäischen Forschungsraum. Hochschulministerinnen und -minister des Europäischen Hochschulraums haben sich in dieser Erklärung zu den Werten der akademischen Freiheit, wissenschaftlichen Integrität und institutionellen Autonomie bekannt. Die Allianz begrüßt diese Entwicklungen, da sie als wichtige Unterstützung für die Freiheit der Wissenschaft angesehen werden.
Internationale Unterstützung für Forscher
Die gemeinsame Erklärung unterstreicht zudem die Bedeutung internationaler Mobilität von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die allen Beteiligten zugutekommt. Deutschland wird als attraktiver Standort für Forschung und Innovation hervorgehoben, nicht zuletzt aufgrund der garantierten Wissenschaftsfreiheit und der umfassenden Rahmenbedingungen. Die Absicht ist klar: Deutschland möchte seine Attraktivität für exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sichern und weiter ausbauen.
Ein zentrales Anliegen dieser Erklärung ist auch der Schutz von Forscherinnen und Forschern, die in ihren Heimatländern nicht mehr frei arbeiten können. Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Stärkung internationaler Kooperationen in Bereichen wie Klimawandel, Biodiversitätsverlust und soziale Gerechtigkeit als notwendig erachtet. Die globale Krise erfordert intensive und freie Zusammenarbeit aller Staaten.
Monitoring der Forschungsfreiheit
Zusätzlich sieht die Bonner Erklärung ein kontinuierliches Monitoring der Lage der Forschungsfreiheit vor. Prof. Dr. Peter-André Alt, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), betont die Notwendigkeit politischer Unterstützung für die Wissenschaftsfreiheit und fordert, dass diese Freiheit nicht durch politische Beweggründe eingeschränkt werden darf. Der HRK-Präsident drängt zudem auf politische Maßnahmen zur Verteidigung der Wissenschaftsfreiheit, da zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in vielen Staaten akut gefährdet sind oder verfolgt werden. In Deutschland besteht eine Verpflichtung, Schutz und Perspektiven für gefährdete Wissenschaftler zu bieten, insbesondere durch Programme wie „Academy in Exile“ und „Scholars at Risk“.
Der HRK-Senat hat sich jüngst bestürzt über die staatliche Gewalt im Iran geäußert, wo auch Studierende und Wissenschaftler:innen betroffen sind. Zudem wurden in Deutschland Maßnahmen ergriffen, um das Bewusstsein für die Gefahren und Repressalien, denen Hochschulangehörige ausgesetzt sind, zu schärfen. In vielen Ländern, wie beispielsweise in Russland, wird die Wissenschaft zunehmend politischen Repressionen ausgesetzt, was ein gefährliches Signal für die globale Wissenschaftsgemeinschaft darstellt.
Laut dem Academic Freedom Index 2023 erleben über 50% der Weltbevölkerung einen Rückgang der akademischen Freiheit. In 22 Ländern gibt es signifikante Verschlechterungen im Vergleich zu vor zehn Jahren. Nur fünf Länder haben Verbesserungen verzeichnet. Die HRK hat daher eine Kampagne ins Leben gerufen, die sich der Unterstützung gefährdeter Wissenschaftler widmet, unter dem Titel #ResearchersAtRisk.
Um diese globale Herausforderung zu meistern, ist es unerlässlich, dass Deutschland als Teil eines starken europäischen Forschungsraums mit internationalen Partnern zur Lösung drängender Probleme beiträgt. Dies bezieht sich insbesondere auf Themen wie Frieden und Konfliktforschung sowie biomedizinische Fragestellungen.