
Der Wettbewerb „Kulturbänke – Sitzgelegenheiten für den öffentlichen Raum in Kassel“ hat am 31. Juli 2025 das kreative Potenzial von Studierenden der Kunsthochschule Kassel unter Beweis gestellt. Im Rahmen dieses Projektes, das unter der Leitung von Prof. Oliver Vogt und Dean Weigand stattfand, wurden im Sommersemester 2025 innovative Entwürfe entwickelt. Diese konnten während des „Rundgangs“ an der Kunsthochschule prämiert werden und spiegeln die kulturelle Geschichte Kassels wider.
Die Initiative des Kulturdezernats der Stadt Kassel verfolgt das Ziel, öffentliche Flächen mit Kunstwerken zu bereichern, die auf Themen der Kasseler Kulturgeschichte Bezug nehmen. Berühmte Namen wie Arnold Bode, Christine Brückner und die Band Milky Chance finden in den Entwürfen ihren Niederschlag. Auch die anstehende Feier des 250-jährigen Bestehens der Kunsthochschule Kassel im Jahr 2027 wird in den Arbeiten der Studierenden reflektiert.
Preisträger und Jury
Am 27. Juli wurden drei der zehn eingereichten Entwürfe von einer Jury prämiert, mit Preisen in Höhe von 750 Euro, 500 Euro und 250 Euro für die besten Beiträge. Die Jury bestand aus Dr. Sven Schoeller, Prof. Dr. Martin Schmidl, Prof. Cecilia Vallejos, Helga Engelke und Gerd Saalfeld, die die kreative Verbindung der Ideen zu kulturellen Themen lobten.
Die Preisträger sind:
- 1. Preis: Eleonora Dietrichs und Oliver Scharf für „Milky Clouds“ – eine Sitzwolke aus recycelbaren Materialien.
- 2. Preis: Jonas Hohmann für „BHB“ – eine Sitztreppe mit integriertem Hügel und Baum.
- 3. Preis: Kuzey Şahin für „Orchestra“ – ein übergroßes Musikinstrument.
Die kritischen Kriterien für die Auswahl waren künstlerische Gestaltung, Zweckmäßigkeit, Materialität und Robustheit. Die weiteren Überlegungen der Studierenden umfassten zusätzlich Aspekte wie Aufenthaltsqualität und Umsetzbarkeit der Projekte. Die endgültige Entscheidung über die Umsetzung und die möglichen Standorte der Entwürfe liegt bei den zuständigen Gremien der Stadt. Die Finanzierung des Projektes könnte durch Sponsorengelder gesichert werden, die durch Plaketten an den Sitzgelegenheiten sichtbar gemacht werden.
Öffentliche Kunst in Kassel
Das Projekt „Kulturbänke“ ist Teil eines breiteren Trends, wonach Kunst im öffentlichen Raum zunehmend an Bedeutung gewinnt. In vielen Städten, einschließlich Kassel, dient öffentliche Kunst nicht nur der Verschönerung von Plätzen, sondern auch der Förderung von kultureller Identität und sozialem Zusammenhalt. Wie auf die-lernende-stadt.de dargelegt, tragen kreative Stadtgestaltungen dazu bei, vernachlässigte Bereiche in lebendige Aktivitätszentren zu verwandeln.
Interaktive Installationen, Skulpturen und Wandmalereien, die in Kassel implementiert werden, reflektieren nicht nur die Geschichte der Stadt, sondern fördern auch die aktive Teilnahme der Bürger. Die Herausforderung bei der Umsetzung solcher Projekte liegt oft in der Sicherstellung der Finanzierung und der Überwindung regulatorischer Hürden.
Die studentischen Arbeiten reihen sich in die Tradition der Kasseler Kunst und Kultur ein, die durch internationale Ereignisse wie die documenta bereichert wird. Insbesondere die neue Ausstellungshalle, die am Rande der barocken Karlsaue errichtet wurde, bietet den zukünftigen Künstlern Mehrwert mit ihrer flexiblen Nutzung als „Ausstellungslabor“ für großformatige Werke, ausgestattet mit innovativer Lichttechnik.
Die Identität urbaner Räume wird somit maßgeblich durch öffentliche Kunststücke und kreative Gestaltung bestimmt. Es bleibt abzuwarten, wie die zukünftige Umsetzung der „Kulturbänke“ in Kassel dazu beitragen wird, das Stadtbild und die Bürgergemeinschaft nachhaltig zu stärken.