
Am 13. Februar 2025 wurde an der Universität Kiel ein neuer MINTspace eröffnet, der sich gezielt an Studierende der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) sowie an andere Studierende richtet. Der Raum bietet eine einzigartige Möglichkeit zur praktischen Umsetzung von Ideen, wissenschaftlichen Experimenten und kreativen Projekten. Laut uni-kiel.de sind die angebotenen technischen Geräte und Ausstattungen auf dem neuesten Stand und umfassen unter anderem 3D-Drucker, Mikroskope, Augmented Reality (AR)-Brillen und Lötstationen.
Der MINTspace soll Studierenden helfen, wissenschaftliche Arbeiten zu realisieren, Prototypen zu entwickeln und Experimente für Seminare und Praktika durchzuführen. Der Raum ist mit Präsentationstechnik wie einem Beamer und einer Audioanlage ausgestattet, sodass Ergebnisse in ansprechender Weise vorgestellt werden können. Zudem können Studierende eigene Lernmaterialien planen, was den kreativen Umgang mit technischen und wissenschaftlichen Themen fördert. Dies wird auch als Initiative angesehen, um das Interesse an MINT-Fächern zu steigern und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu unterstützen.
Räumliche und technische Ausstattung
Der MINTspace ist im Segment 1, Gang 1 der Universitätsbibliothek Kiel untergebracht. Er bietet sowohl digitale als auch analoge Tools und ist während der regulären Öffnungszeiten mittwochs, donnerstags und freitags von 13:00 bis 17:00 Uhr zugänglich. Eine Ansprechperson ist stets vor Ort, um bei Fragen und Einweisungen zu helfen. Einige Geräte erfordern eine spezielle Schulung, die regelmäßig angeboten wird. Für die Nutzung des Raumes außerhalb der Öffnungszeiten, beispielsweise für Workshops oder Tutorien, ist eine Kontaktaufnahme nötig. Ansprechpersonen dafür sind Julian Rudnik und Jörn Willers Radke, die per E-Mail erreichbar sind.
Dringlichkeit von MINT-Programmen
Die Eröffnung des MINTspace fällt in eine Zeit, in der Deutschland vor einem ernsthaften Fachkräftemangel in den MINT-Bereichen steht. Laut dem Technopolis Group fehlen aktuell etwa 250.000 MINT-Fachkräfte im Land. Zusätzlich sind die Abbruchquoten in MINT-Studiengängen alarmierend hoch. 49% der MINT-Studierenden wechseln das Fach oder brechen ihr Studium ab. Diese Faktoren machen die Notwendigkeit dringend, mehr Studierende für MINT-Fächer zu gewinnen und sie besser zu unterstützen.
Der MINTspace ist Teil eines größeren Trends in der Hochschulbildung, der die Förderung interdisziplinärer Ansätze und Schnittstellenkompetenzen in den Vordergrund stellt. Der Stifterverband engagiert sich in diesem Zusammenhang für eine solche interdisziplinäre MINT-Bildung, um die Zahl der MINT-Absolventen zu steigern und ihnen zusätzlich relevante Kompetenzen zu vermitteln. Auch wenn es in vielen europäischen Ländern bereits Ansätze für MINTplus-Programme gibt, zeigt die Studie, dass diese nicht systemisch verbreitet sind. Deutschland hat die Möglichkeit, durch den MINTspace und ähnliche Initiativen eine führende Rolle einzunehmen.
Zusammenfassend ist der MINTspace ein vielversprechender Schritt zur Stärkung der MINT-Ausbildung an der Universität Kiel. Er könnte entscheidend dazu beitragen, die Studienerfolge zu fördern und die Karrierechancen künftiger Absolventen zu verbessern.