
Am 10. Juni 2025 wurde in der Universitätsbibliothek der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel der Notfallverbund Kiel gegründet. Dieser Zusammenschluss umfasst 15 Kultureinrichtungen und zielt darauf ab, im Ernstfall Kulturgüter besser zu schützen und Schäden zu minimieren. In Anbetracht der wachsenden Bedrohungen durch klimatische und gesellschaftliche Veränderungen gewinnt der Schutz von Kulturgut zunehmend an Bedeutung. Der Notfallverbund ermöglicht eine koordinierte Reaktion bei Katastrophen wie Feuer, Wasserschäden, Extremwetter oder Vandalismus, sodass Institutionen schnell handeln können, um Zerstörung zu vermeiden.
Zu den beteiligten Einrichtungen des Notfallverbundes gehören unter anderem die Kunsthalle zu Kiel, die Universitätsbibliothek Kiel, das Stadtarchiv Kiel und die Zoologische Sammlung. Dies wurde NDR bestätigt. Die Idee hinter diesem Zusammenschluss ist es, dass sich die Institutionen gegenseitig mit Material, Personal und Fachwissen unterstützen können, um im Falle eines Notfalls schnell und effizient reagieren zu können.
Ein wichtiges Ziel: Gegenseitige Unterstützung
Dagmar Linden, die von der Museumsberatung und -zertifizierung Schleswig-Holstein stammt, erläutert die Notwendigkeit eines solchen Notfallverbundes. Laut ihren Aussagen ist es entscheidend, dass wertvolle Sammlungen bei Bränden, Überschwemmungen oder anderen Bedrohungen entsprechend geschützt werden. Für diese Kultureinrichtungen war Schleswig-Holstein bis vor kurzem eines der wenigen Bundesländer ohne einen eigenen Notfallverbund.
Um die Struktur des Verbunds zu stärken, wird auch die Zusammenarbeit mit örtlichen Gefahrenabwehrbehörden in die Planung einbezogen. Dies zeigt die aktive Unterstützung des Landes durch die Landesfachstelle für Bestandserhaltung und Museumsberatung. Weitere regionale Zusammenschlüsse sind bereits in Planung, wobei bis Ende 2025 deutschlandweit Notfallverbünde in allen Kreisen und Städten etabliert werden sollen. Der erste Notfallverbund wurde bereits im Februar 2025 im Kreis Schleswig-Flensburg gegründet, infolgedessen eines Brandes im Landschaftsmuseum Angeln/Unewatt.
Öffentliche Ausstellung zur Sensibilisierung
Um die Öffentlichkeit über die Bedeutung des Kulturgutschutzes zu informieren, wird vom 10. Juni bis 6. September 2025 die Ausstellung „Der Notfallverbund Kiel – Kulturgutschutz in Schleswig-Holstein“ in der Universitätsbibliothek Kiel gezeigt. Diese Ausstellung beleuchtet die Herausforderungen, mit denen Kultureinrichtungen konfrontiert sind, und stellt Exponate aus, die durch verschiedene Umwelteinflüsse beschädigt wurden. Dr. Kerstin Helmkamp hebt in diesem Kontext die Verantwortung für das kulturelle Erbe hervor und betont die Wichtigkeit angemessener Schutzmaßnahmen.
Der Notfallverbund Kiel zeigt, wie wichtig es ist, sich auf den Ernstfall vorzubereiten und damit das reiche kulturelle Erbe Schleswig-Holsteins zu bewahren. Zukünftige Schritte und Initiativen werden weiter verfolgt, um den Kulturgutschutz landesweit zu stärken.