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Kündigungsgründe: Stress und Überarbeitung als Hauptursachen enthüllt!

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat in einer umfassenden Studie die Gründe untersucht, warum Beschäftigte ihre Arbeitsstelle freiwillig aufgeben. Die Forschung, unter der Leitung von Dr. Sabine Hommelhoff, zeigt, dass die Ursachen für Kündigungen vielschichtig sind und dass oft nicht allein die Führungskraft dafür verantwortlich gemacht werden kann. Die Erkenntnisse wurden durch die Auswertung von 78 internationalen Studien sowie durch anonyme Online-Befragungen und Austrittsinterviews gewonnen. Dabei wurden auch unterschiedliche Perspektiven berücksichtigt, um das Phänomen besser zu verstehen.

Die Untersuchung ergab, dass Überarbeitung und Stress die häufigsten Gründe für Kündigungen darstellen. Eine Vielzahl von Mitarbeitern sucht nach besseren Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Schlechte Führungsqualitäten wurden als dritthäufigster Kündigungsgrund identifiziert. Dennoch ist bemerkenswert, dass ein Viertel der Kündigungsgründe von den Beschäftigten nicht offenbart wird. Dies zeigt, dass oft Gründe im Stillen bleiben, die bei einem offenen Austausch vielleicht zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen beitragen könnten.

Die Rolle der Führungskraft und andere Einflüsse

Die Studie hinterfragt das bekannte Stereotyp „people quit bosses, not jobs“. Entgegen der weitverbreiteten Annahme, dass vor allem die Vorgesetzten für Kündigungen verantwortlich sind, wird in der Untersuchung deutlich, dass andere Faktoren eine erhebliche Rolle spielen. Insbesondere Überlastung und die Suche nach besseren Bedingungen stehen im Vordergrund. Dabei wird betont, dass negative Stereotypen über Führungskräfte kritisch betrachtet werden sollten. Probleme mit Führungspersönlichkeiten sind wichtig, jedoch nicht so zentral, wie häufig angenommen.

Zusätzlich zeigt die Forschung, dass nur etwa 60 % der Beschäftigten das Angebot zu Austrittsgesprächen annehmen. Dabei werden oftmals negative Themen vermieden, was die Möglichkeit für Arbeitgeber mindert, aus den Kündigungsursachen zu lernen. Die Ergebnisse der Studie ermutigen Arbeitgeber, proaktiver auf Stressfaktoren zu reagieren und Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung zu schaffen.

Psychologische Konsequenzen einer Kündigung

Die emotionalen Auswirkungen einer Kündigung sind oft tiefgreifend und führen bei den Betroffenen häufig zu einem Schockzustand. Mitarbeiter empfinden Gefühle des Ausgeschlossenseins und erleben den Verlust von Gemeinschaft. Studien zeigen, dass besonders für psychisch stabile Mitarbeiter die erste Aktivierungsphase entscheidend ist, um das psychologische Wohlbefinden wiederherzustellen. Allein gelassene Mitarbeitende laufen jedoch Gefahr, in Resignation und Passivität zu verfallen.

Dennoch scheuen sich viele, psychologische Unterstützung in Anspruch zu nehmen, aus Angst vor Stigmatisierung. Dies kann die psychologischen Folgen negativ verstärken, insbesondere bei jenen, die ihren Selbstwert stark über den Beruf definieren. Geringes Selbstvertrauen, hohe Identifikation mit dem Job sowie unerwartete Kündigungen können diese vulnerablen Mitarbeiter besonders stark treffen. Den Psychologen zufolge ist das Thema Kündigung ein weiteres gesellschaftliches Tabu, das oft vor Freunden und Familie verheimlicht wird.

Die Studienergebnisse der FAU, ergänzt durch umfassende psychologische Perspektiven, verdeutlichen die Komplexität von Kündigungsgründen und die vielfältigen psychologischen Auswirkungen, die mit Arbeitslosigkeit einhergehen. Arbeitgeber sind gefordert, nicht nur die Arbeitsbedingungen zu verbessern, sondern auch ein offenes Ohr für die emotionalen und mentalen Belange ihrer Mitarbeiter zu haben, um langfristig die Bindung und Zufriedenheit zu erhöhen.

FAU.de berichtet, dass …

Marktspiegel.de berichtet, dass …

Hrpraxis.ch berichtet, dass …

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fau.de
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marktspiegel.de
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