
Vom 27. bis 30. März 2025 zeigt die Buchmesse in Halle 5, Stand B600, eine spannende und kreative Hommage an den Künstler Martin Kippenberger. Ein interdisziplinäres Team von Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar hat sich unter der Leitung von Florian Hesselbarth zusammengefunden, um einen künstlerischen Messestand zu gestalten. Das Konzept geht auf die Idee des freien Kunststudenten Hauke Scholz zurück, der eine imaginäre U-Bahnstation entworfen hat. Diese Station ist eine direkte Anspielung auf Kippenbergers visionäres METRO-Net, das in den 1990er-Jahren entstand und ein Netz von Verbindungen in der Vorstellungskraft skizzierte.
Der Messestand erweitert das fiktive Metronetz um eine spezielle Direktverbindung nach Weimar und zur Bauhaus-Universität. Mit ihm möchten die Studierenden die Besucher zu gedanklichen Reisen einladen. Die ausgestellten Arbeiten reichen von Büchern und Magazinen bis hin zu Postkarten, Druckgrafiken und Bewegtbildarbeiten. Auch der Lucia Verlag präsentiert Bücher aus dem Universitätsumfeld.
Kreative Umsetzung mit begrenzten Mitteln
Die Erstellung des Messestandes erfolgte unter Berücksichtigung eines begrenzten Budgets. Die Studierenden haben kostengünstige und leicht verfügbare Materialien verwendet, die größtenteils aus der Hochschule stammen und oft Restmaterialien anderer Projekte recycleten. Unterstützung erfuhren sie durch den neu eingerichteten »Materialverteiler« an der Universität, der wiederverwertbare Materialien bereitstellt.
Die Buchmesse Leipzig ist nicht nur eine Plattform für Bücher und Literatur, sondern auch ein Ort für innovative Kunstprojekte. Der Messestand steht im Kontext von Kippenbergers METRO-Net, das durch seine konzeptionelle Tiefe und Abstraktheit besticht. Martin Kippenberger, der von 1953 bis 1997 lebte, entwarf in den 1990er Jahren die Idee eines weltumspannenden U-Bahn-Netzes. Das Projekt konnte jedoch nur in Teilen realisiert werden, da Kippenberger 1997 verstarb. Die Stationen, wie die in Hrousa auf der griechischen Insel Syros oder der in Dawson City, Kanada, sind seitdem Zeugnisse seiner künstlerischen Vision.
Ein Blick auf Kippenbergers Erbe
Kippenbergers METRO-Net umfasst über 100 Exponate, darunter Modelle und Zeichnungen. Der Erhaltungszustand der existierenden Stationen bleibt ungewiss; die Station in Dawson City wurde bereits 2009 abgebaut, während in Leipzig bis Anfang 2021 Regenwasser staute. Kippenbergers Konzept sollte als Transportmittel für imaginative Reisen fungieren und hängt von der Vorstellungskraft des Betrachters ab. Seine Werke, die in den Katalog raisonnés dokumentiert sind, laden dazu ein, sich intensiv mit seiner Kunst auseinanderzusetzen. Der aktuelle Katalog umfasst über 300 Werke und bietet einen umfassenden Einblick in Kippenbergers Schaffen von 1983 bis 1986. Er ist bei Walther und Franz König für €280 erhältlich.
Für weiterführende Informationen und Rückfragen zum Stand auf der Buchmesse steht Romy Weinhold von der Fakultät Kunst und Gestaltung unter der Telefonnummer +49 / 36 43 / 58 11 86 oder per E-Mail unter romy.weinhold[at]uni-weimar.de zur Verfügung. Diese Veranstaltung ist eine hervorragende Gelegenheit, sich mit der Kunst von Martin Kippenberger und der kreativen Auseinandersetzung seiner Nachfolger auseinanderzusetzen.
Die Buchmesse Leipzig wird unterstützt von verschiedenen lokalen Institutionen, die das Engagement für Kunst und Literatur fördern. Mehr Informationen über die Ausstellung, die Mitglieder und Kontextualisierungen sind unter mdbk.de und copyrightbookshop.be erhältlich.
Wir können gespannt sein, wie diese künstlerischen Herausforderungen und die Erfolge des Messestandes die Besucher inspirieren werden!