
Am 14. März 2025 wird im M26 in der Regensburger Altstadt eine eindringliche Performance mit dem Titel „STIMMEN“ aufgeführt. Diese Veranstaltung thematisiert die nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde und wird von etwa 25 jungen Performer*innen im Alter von 12 bis 26 Jahren gestaltet, die den Opfer eine Stimme verleihen wollen. Die Performance ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der Theaterwerkstatt Blickwechsel aus München/Haar und dem M26 der Stadt Regensburg, gefördert vom Bezirk Oberbayern. Die Vorführung beginnt um 18:30 Uhr und der Eintritt ist frei. Interessierte werden gebeten, sich per E-Mail an zentrum-erinnerungskultur@ur.de anzumelden.
Die Inszenierung gibt Einblicke in die Lebensstationen von Opfern des Nationalsozialismus und beschäftigt sich mit Mechanismen der Stigmatisierung, Anpassung und Gleichschaltung – sowohl in der historischen als auch in der gegenwärtigen Gesellschaft. Der Kollektivgedanke „Wir“ spielt dabei eine zentrale Rolle, um das Verständnis für diese tragischen Ereignisse zu vertiefen. Die Performance wird im Zuge der Internationalen Wochen gegen Rassismus durchgeführt, die vom Integrationsbeirat der Stadt Regensburg koordiniert werden.
Hintergrund und Erinnerungskultur
„STIMMEN“ basiert auf der im Juni 2023 veröffentlichten Publikation „Verdrängt – Die Erinnerung an die nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Morde“, die vom Zentrum Erinnerungskultur herausgegeben wurde. Der Schwerpunkt dieser Publikation liegt auf der Marginalisierung psychisch kranker und behinderter Menschen, die unter dem NS-Regime verfolgt und ermordet wurden. Die Publikation wurde im Rahmen des ZE-Projekts „Den NS-Krankenmord erinnern“ realisiert und dient der Intensivierung der Erinnerungsarbeit mit wachsender zeitlicher Distanz zu den Verbrechen des Nationalsozialismus. Sie untersucht die Rezeptionsgeschichte und behandelt ethische Fragestellungen, die auch heute noch von Bedeutung sind.
Besonders hervorzuheben ist, dass die Präsentation von „STIMMEN“ nicht nur einen künstlerischen Ansatz verfolgt, sondern auch als Plattform für den Austausch von Ideen und Diskussionen im Kontext der NS-„Euthanasie“ dient. Dies wird durch zusätzliche Veranstaltungen ergänzt, darunter mehrere Buchpräsentationen und Podiumsveranstaltungen an verschiedenen Orten, die auf die Problematik aufmerksam machen.
Weitere Vernetzung und Initiativen
Die Auftaktveranstaltung im März ist Teil einer Reihe von Veranstaltungen, die im Kontext des Buches organisiert wurden, um auf die Verbrechen des NS-Krankenmordes hinzuweisen. So fanden bereits andere Buchpräsentationen in verschiedenen Städten statt, darunter im Pathos-Theater in München und dem Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim. Diese vielseitigen Initiativen werden durch die Unterstützung von Organisationen wie der Amadeu Antonio Stiftung und der Bürgerstiftung Haar gefördert. Zudem wird im März 2025 eine Sonderausgabe in der Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung erscheinen.
Die Veranstaltung im M26 ist barrierefrei und mit dem Rollstuhl erreichbar, was die Inklusion aller Interessierten fördert. Für weitere Informationen steht Felix Bruckner vom Zentrum Erinnerungskultur zur Verfügung, erreichbar unter der Telefonnummer +49 (0)941 943-7645 oder per E-Mail an felix.bruckner@ur.de.