
Am 18. März 2025 besuchte Staatsminister Kaweh Mansoori die Stadt Marburg, um sich vor Ort über die Entwicklungen am Innovationsstandort zu informieren und dessen Bedeutung für die Region zu erfassen. Marburg gilt international als renommierter Forschungs-, Innovations- und Wirtschaftsstandort. Vertreter aus Wirtschaft, Forschung und Stadtverwaltung betonten die Schlüsselrolle, die die Stadt, die Universität und die ansässigen Pharmaunternehmen in der regionalen und internationalen Wettbewerbslandschaft spielen. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies unterstrich die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen diesen Akteuren und appellierte an die Landesregierung in Wiesbaden, den Innovationsstandort Marburg finanziell und strukturell zu unterstützen, um dessen Wachstum weiter voranzutreiben.
Marburg hat sich als Zentrum für Life Sciences und Biopharma etabliert, gekennzeichnet durch eine dynamische Forschungslandschaft und Innovationskraft. Im Rahmen des Besuchs sprach Minister Mansoori mit verschiedenen Akteuren über die weitreichenden Möglichkeiten, die Marburg bietet, sowie die notwendigen Maßnahmen zur Unterstützung und Stärkung des Standorts. Prof. Dr. Thomas Nauss von der Philipps-Universität Marburg betonte hierbei die Verantwortung der Universität gegenüber der Region und die Notwendigkeit von Unterstützung durch das Land. Nauss stellte das Zentrum für Synthetische Mikrobiologie (Synmikro) vor, welches zukunftsweisende Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet produziert.
Forschungsprojekte und Infrastrukturentwicklung
Ein weiteres Highlight des Besuchs war der Austausch mit Prof. Dr. Tobias Erb vom Max-Planck-Institut, der aktuelle Forschungsprojekte, einschließlich des Exzellenzclusters „Microbes4Climate“, vorstellte. Diese Projekte belegen die Stärke Marburgs im Bereich der wissenschaftlichen Forschung und Innovation. Darüber hinaus wies CSL Innovation auf die Notwendigkeit eines offenen Innovations-Ökosystems hin, welches für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts von entscheidender Bedeutung ist.
Der Betreiber des Pharmaparks, Pharmaserv, forderte unter anderem Unterstützung für den Ausbau der Infrastruktur, insbesondere für Radwege und den öffentlichen Nahverkehr. Ein zukunftsorientiertes Anliegen besteht in der Implementierung erneuerbarer Energien, wofür jedoch Investitionen und die Rekrutierung Fachkräfte erforderlich sind. Die Wirtschaftsvertreter äußerten zudem den Wunsch nach einer Entbürokratisierung, um die Zusammenarbeit zwischen den Ministerien zu intensivieren.
Bildung und Kooperationen
Ein weiterer zentraler Punkt des Gesprächs war die Förderung von Kooperationen mit Schulen, um internationale Angebote auszubauen. Staatsminister Mansoori erkannte das Potenzial der Stadt und versprach eine weitere Unterstützung sowie den Austausch zwischen den Akteuren. Marburg strebt zudem an, sich als bevorzugte Adresse für Start-ups im Bereich Biotechnologie, Pharma und Lebenswissenschaften zu positionieren. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Behring-Standort zu, welcher als Produktionsstätte für Unternehmen wie GSK, Siemens, CSL und BioNTech fungiert, insbesondere in der Entwicklung von Impfstoffen und Therapien.
Die Philipps-Universität Marburg passt ihre Studiengänge den Anforderungen des Arbeitsmarktes an. So wurde im Jahr 2023 ein neuer Masterstudiengang in molekularer Biotechnologie akkreditiert, der praxisorientierte Forschungsangebote und Kooperationen mit der Industrie umfasst. Zukünftig wird zudem die schulische Ausbildung für pharmazeutisch-technische Assistenten an der Adolf-Reichwein-Schule starten, die im August 2024 von Frankfurt nach Marburg umzieht.
Parallel dazu sind gemeinsame Marketingaktivitäten für Marburg, die unter anderem auch auf der Expo Real in München präsentiert wurden, geplant. Diese Initiativen zielen darauf ab, die Stadt als attraktiven Standort für Start-ups und Fachkräfte zu positionieren. Ein zukunftsträchtiges Projekt ist die geplante Umgestaltung des Berghofareals in Marbach durch Pharmaserv zu einem Innovations-Hub mit einer Fläche von 11.500 Quadratmetern für Biotech- und Life-Science-Start-ups.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Marburg sich auf einem vielversprechenden Weg befindet, mit einer Vielzahl an Initiativen und Kooperationen, die das Innovations- und Forschungsumfeld weiter stärken werden. Ein gezielter Fokus auf die Entwicklung und Ausstattung von Innovationsstrukturen sowie eine harmonisierte Zusammenarbeit aller Beteiligten scheinen der Schlüssel zum zukünftigen Erfolg des Standorts zu sein. uni-marburg.de berichtet, dass die Initiative „Brücken bauen“ die Zusammenarbeit in der Fachkräfteausbildung und Forschung seit 2023 fördert. cslbehring.de hebt die Bedeutung der Infrastruktur für die Wettbewerbsfähigkeit hervor. Der Bürgermeister stellt abschließend fest, dass die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt für ihre Bürger von Vorteil sein wird und wirft einen Blick auf die Entwicklung von Behring, das einst als Start-up begann und nun einen bedeutenden Steuerbeitrag leistet.