
Am 9. März 2025 wurde Prof. Dr. Philipp Öffner zum Universitätsprofessor an der Technischen Universität Clausthal ernannt. Die Ernennung wurde von Prof. Andreas Potschka gewürdigt, der Prof. Olaf Ippisch für seine Unterstützung dankte. Universitätspräsidentin Dr.-Ing. Sylvia Schattauer hob die Wichtigkeit des Instituts für Mathematik hervor und lobte den jüngsten Altersdurchschnitt der Lehrenden, was die Attraktivität der Mathematik für MINT-Studieninteressierte erhöhen soll. In diesem Kontext ist es besonders wichtig, dass die Mathematik zugänglicher wird, insbesondere für ingenieurlastige Studiengänge.
Prof. Dr. Öffner hat einen Diplomabschluss in Mathematik von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und promovierte 2015 an der TU Braunschweig. Seine Habilitation folgte im Jahr 2021 an der Universität Zürich mit dem Schwerpunkt auf numerischen Methoden für hyperbolische Erhaltungsgleichungen. Seine Karriere umfasst Tätigkeiten als Postdoktorand und Dozent an der TU Braunschweig, der Universität Zürich und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 2017 erhielt er den Lehrpreis (Leo-Award) der TU Braunschweig für eine Übung in der Modellierung und Numerik von Differentialgleichungen. Seit Oktober 2023 war er Dozent für numerische Mathematik an der TU Clausthal.
Forschung mit Blick in die Zukunft
Öffners Forschung konzentriert sich auf die Analyse und Numerik gewöhnlicher und partieller Differentialgleichungen, insbesondere hyperbolische Erhaltungs- und Bilanzgleichungen. In den kommenden Jahren plant er, die Themen Mehrphasenströmungen und Unsicherheitsquantifizierung in seine Forschungsaktivitäten zu integrieren. Diese Ansätze sind von entscheidender Bedeutung in vielen Ingenieurwissenschaften, wo Unsicherheitsquantifizierung die Glaubwürdigkeit von Modellen verbessert und die Vorhersagegenauigkeit optimiert.
Ein zentrales Element der Unsicherheitsquantifizierung (UQ) liegt in der Bewertung, Darstellung und Kontrolle von Unsicherheiten in mathematischen Modellen und physikalischen Systemen. Anwendungsfelder hierfür sind unter anderem Klimamodellierung sowie Risikoanalyse in der Luft- und Raumfahrttechnik. Die DFG-Projekte MATH+ haben sich auf die Unsicherheitsquantifizierung für partielle Differentialgleichungen (PDEs) spezialisiert und nutzen dabei quasi-Monte-Carlo-Methoden (QMC), die gegenüber konventionellen Methoden schnellere Konvergenzraten bieten. Diese Methoden spielen eine entscheidende Rolle bei der Handhabung von Unsicherheitsquantifizierungen, indem sie Parameter und Modellfehler in simulierten Prozessen erfassen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Workshops
Prof. Öffner und Prof. Potschka haben bereits Workshops mit Industriebeteiligung in Planung, um mehr Forscher nach Clausthal zu bringen und die Universität in der Mathematiklandschaft sichtbarer zu machen. Dies könnte nicht nur einen positiven Einfluss auf die Lehre und Forschung haben, sondern auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Region fördern.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass mit der Ernennung von Prof. Dr. Philipp Öffner die Technische Universität Clausthal eine strategisch wichtige Verstärkung im Bereich der angewandten Mathematik erhält. Seine Expertise in der Unsicherheitsquantifizierung wird nicht nur die Bildungsangebote bereichern, sondern auch entscheidend zur Weiterentwicklung der Forschung an der Hochschule beitragen. Die Universität heißt Prof. Dr. Öffner herzlich willkommen.