
Laurens Bekemans, Juniorprofessor für Baukonstruktion und Entwerfen an der RWTH Aachen, setzt in seinen innovativen Entwürfen konsequent auf natürliche Baustoffe. Besonders markant sind seine Projekte, die Wände aus Sonnenblumen und mit Reet verkleidete Fassaden beinhalten. Am 9. März 2025 wurde bekannt, dass Bekemans‘ Vertrag um weitere drei Jahre verlängert wurde. Er lehrt seit knapp drei Jahren an der RWTH Aachen, wo er im März 2022 erstmals berufen wurde.
Bekemans hat sich nicht nur als Akademiker etabliert, sondern ist auch Mitbegründer der Brüsseler Kooperation „BC architects and studies and materials“. Gemeinsam mit seinem Team organisiert er Workshops in Deutschland, Südfrankreich, Belgien und England, um Studierenden umweltschonendes Bauen näherzubringen. Ein beeindruckendes Beispiel seiner Arbeit ist ein Projekt in Südfrankreich, bei dem Sonnenblumen als innovativer Rohstoff für eine Hauswand genutzt wurden.
Engagement für nachhaltige Materialien
Ein weiterer bedeutender Beitrag Bekemans‘ zur nachhaltigen Architektur ist der Bau eines Pavillons im Asiat Park nördlich von Brüssel. Dieser wurde aus gepresster Erde und einer Reetfassade errichtet, wobei 45 RWTH-Studierende und ein Künstler involviert waren. Der Pavillon wurde anlässlich des „Horst Kunst- und Musikfestivals“ erbaut und bleibt auch nach dem Festival im Park stehen. Bekemans berichtet von einem wachsenden Interesse seiner Studierenden für nachhaltiges Bauen, ein Trend, den er durch seine Initiativen weiter anregen möchte.
Darüber hinaus erklärt Bekemans, dass er Unternehmen dazu ermutigen möchte, von gewohnten Bauverfahren abzurücken und neue, nachhaltigere Ansätze zu verfolgen. Dies ist besonders relevant, da der Übergang zu nachhaltiger Architektur notwendig ist, um den ökologischen Fußabdruck der Bauindustrie zu minimieren und auf langfristige Nachhaltigkeit hinzuarbeiten, was sich in den veränderten gesellschaftlichen Werten widerspiegelt.
Wissenschaftliche Grundlagen für umweltfreundliches Bauen
Die Ansätze in der nachhaltigen Architektur lassen sich durch wissenschaftliche Erkenntnisse untermauern. Dazu gehören unter anderem innovative Materialauswahl, Energieeffizienz, wassersparende Technologien und die bewusste Reduzierung von CO₂-Emissionen. Moderne Gebäude sollen den gesamten Lebenszyklus von Materialien berücksichtigen – von der Gewinnung bis hin zum Recycling. Dies beinhaltet auch die Verwendung langlebiger und umweltfreundlicher Materialien sowie die Integration von Grünflächen zur Verbesserung des Mikroklimas.
Technologien wie Building Information Modeling (BIM) unterstützen die Planung und Optimierung des Energiebedarfs und der Umweltauswirkungen von Gebäuden. Innovative Baumaterialien, wie biobasierte Polymere und Geopolymere, sind in diesem Kontext von großer Bedeutung, da sie Ressourcen schonen und die CO₂-Emissionen verringern können.
Für eine erfolgreiche Umsetzung nachhaltiger Architektur ist die Zusammenarbeit zwischen Architekten, Ingenieuren, Stadtplanern und Umweltwissenschaftlern unerlässlich. Zudem wird betont, dass die digitale Transformation im Bauwesen notwendig ist, um aktuelle Herausforderungen zu meistern und innovative Lösungen zu entwickeln. Dies alles wird unterstützt durch Organisationen wie das World Green Building Council, die Datenbanken mit Fallstudien und Best Practices für nachhaltiges Bauen bereitstellen.
Forschung, Lehre und Praxis müssen Hand in Hand gehen, um die ökologischen Herausforderungen unserer Zeit zu meistern und nachhaltige Lösungen für die Zukunft zu entwickeln. Bekemans sieht sich in dieser Verantwortung und setzt mit seinen Initiativen und Projekten neue Maßstäbe im Bereich des umweltschonenden Bauens. Weitere Informationen zu seinen Aktivitäten und den Kernbereichen seiner Forschung sind auf den Seiten der RWTH Aachen sowie der Partnerorganisationen verfügbar.