
Am Mittwoch, den 5. März 2025, findet an der Universität Osnabrück ein Fachtag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) statt. Diese Veranstaltung zielt darauf ab, Lehrkräfte aus den Naturwissenschaften in Biologie, Chemie und Physik in der Vermittlung grundlegender wissenschaftlicher Konzepte zu schulen. Ziel ist es, das Verständnis und das Interesse der Schüler an Themen wie nachhaltige Energiegewinnung, Mikroplastik und Klimawandel zu fördern. Laut der Universität Osnabrück haben bereits 130 Interessierte ihre Anmeldung für den kostenfreien Fachtag unter go.uos.de/BNE eingereicht, wobei die Anmeldefrist am 4. März 2025 endet.
Auf dem Programm stehen mehrere Vorträge und Workshops, unter anderem ein Vortrag von Jacob Beautemps, bekannt durch sein YouTube-Projekt „Breaking Lab“, der über die Kommunikation der Energiewende referieren wird. Auch Professoren namhafter Universitäten bereichern das Event mit ihren Erkenntnissen: Prof. Dr. Kerstin Kremer von der Universität Gießen spricht über „Globale Herausforderungen und Bildung für nachhaltige Entwicklung in biologischen Kontexten“, während Prof. Dr. Michael W. Tausch von der Bergischen Universität Wuppertal das Thema „Photoprozesse im Chemieunterricht“ behandelt.
Schlüssel zur Transformation der Bildung
Bildung für nachhaltige Entwicklung stellt ein ganzheitliches Konzept dar, das darauf abzielt, individuelle und gesellschaftliche Denk- und Handlungsweisen zu transformieren. Die Initiative fördert informierte, verantwortungsvolle Entscheidungen in Bezug auf ökologische, ökonomische und soziale Herausforderungen. Dies wird durch vielfältige Ressourcen unterstützt, die Lehrkräfte dabei unterstützen, nachhaltige Themen in ihrem Unterricht zu integrieren, wie beispielsweise die Module „Was hat mein Apfel mit dem Klima zu tun?“ für Grundschüler oder Materialien über Klimaschutz und Konsumverhalten für die Sekundarstufe, die auf Bildungsserver zur Verfügung stehen.
Das Konzept der BNE hat seinen Ursprung in den 1992 formulierten Grundsätzen der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro. Um den langfristigen Erfolg von BNE zu gewährleisten, sind folgende globale Nachhaltigkeitsziele (SDGs) von zentraler Bedeutung, insbesondere das Bildungsziel 4, das Chancengerechtigkeit und Inklusion für Lernende aller Altersgruppen fordert. Die Förderung eines Wissenschaftsverständnisses im Fachunterricht soll die aktive Teilhabe an Diskursen zu den Themen nachhaltige Entwicklung unterstützen.
Die Rolle der Schulleitungen und Bildungsbehörden
Um nachhaltige Entwicklungen in der Bildung zu verankern, hat die Kultusministerkonferenz bereits 2007 eine Empfehlung zu BNE verabschiedet. Außerdem wird eine eigenständige Empfehlung zur BNE in Schulen für 2024 erwartet, die den Rahmen für die Entwicklung von Lehrplänen und Fortbildungskonzeptionen erweitern soll. Im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung (NAP BNE), der 130 Ziele und 349 Handlungsempfehlungen umfasst, wird durch regelmäßige Berichterstattung sichergestellt, dass die Fortschritte im Bildungssystem dokumentiert und evaluiert werden.
Die aktuelle Publikation „Bildung für nachhaltige Entwicklung – Informationen der Länder“ zeigt 2023 einen Überblick über die BNE-Aktivitäten in verschiedenen Schulen. Wichtige Institutionen wie das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) setzen sich aktiv für eine positive Entwicklung im Bildungsbereich ein. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um das Engagement der Lehrkräfte und Schüler in Sachen Nachhaltigkeit weiter zu stärken, während auch spezifische Projekte, wie die Unterstützung bilingualen Unterrichts, dazu beitragen, die Konzeptualisierung von nachhaltiger Entwicklung zwischen Ländern zu fördern.