
Am 4. April 2025 wird die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB Göttingen) zur Bühne für die jährlich stattfindende Nacht der Bibliotheken. Unter dem Motto „Wissen. Teilen. Entdecken.“ öffnet die Bibliothek von 16 bis 22 Uhr ihre Türen für alle Interessierten. Der Eintritt ist frei, für einige Programmpunkte ist jedoch eine Anmeldung vor Ort erforderlich, um den Ablauf der Veranstaltung zu organisieren und eine bessere Planung zu gewährleisten.
Das vielfältige Programm bietet den Besucherinnen und Besuchern zahlreiche Möglichkeiten zur aktiven Teilnahme. Dazu gehören Führungen, Lesungen sowie Workshops zur „Demokratiewahrnehmung“. Auch ein Ideenlabor, Vorträge und Schauspiel-Performances stehen auf der Agenda. Besonderes Highlight ist die Saatgutverteilung am Stand der Göttinger Saatgutbibliothek und die Veranstaltung „Korea zwischen den Welten“. Für die jüngeren Gäste wird eine Taschenlampen-Expedition angeboten, während ein Konzert den Abend musikalisch abrundet. Die Veranstaltungen finden sowohl in der Zentralbibliothek am Platz der Göttinger Sieben als auch im Historischen Gebäude in der Papendiek 14 statt. Das vollständige Programm ist online unter www.nachtderbibliotheken.de/veranstaltungen/goettingen verfügbar.
Bedeutung der Bibliotheken für die Demokratie
Ihrer Rolle als Orte des Wissens und des Austauschs kommt eine besondere Bedeutung zu, insbesondere in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Polarisierung. Laut der Initiative Offene Gesellschaft sind Bibliotheken „Orte gelebter Demokratie“, die eine zentrale Funktion in der Förderung einer demokratischen Diskussionskultur übernehmen. Diese Räume ermöglichen es den Bürger*innen, mit Differenzen umzugehen, ihre eigenen Meinungen zu bilden und auch unterschiedliche Ansichten zu hören und zu akzeptieren.
Wouter Bernhardt, Projektleiter des TdOG, hebt hervor, dass Bibliotheken zunehmend Schauplatz demokratiefeindlicher Aktionen werden, wie Buchzerstörungen oder Störungen von Veranstaltungen. In solch einem Spannungsfeld müssen Bibliotheken einerseits politisch neutral agieren und andererseits klar gegen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus Position beziehen. Diese Herausforderung wird durch die Notwendigkeit ergänzt, diskriminierungsarme Räume zu schaffen.
Die Wichtigkeit von Bibliotheken wird nicht nur von den Initiativen vor Ort, sondern auch vom Deutschen Bibliotheksverband betont. Durch die Bereitstellung offener Räume für vielfältige Perspektiven tragen Bibliotheken dazu bei, dass die Gesellschaft gut informiert und aktiv an demokratischen Prozessen teilnimmt. In Zeiten, in denen Online-Informationen den direkten Kontakt zu anderen Menschen nicht ersetzen können, bleibt die Bibliothek ein unverzichtbarer Anlaufpunkt für politische Bildung und den Austausch unterschiedlicher Meinungen.
Das Engagement der SUB Göttingen und anderer Bibliotheken in Deutschland zeigt eindrucksvoll, wie Bildung, Austausch und die Förderung demokratischer Prozesse miteinander verbunden sind. Die Nacht der Bibliotheken am 4. April bietet eine hervorragende Gelegenheit, diese Werte zu feiern und aktiv daran teilzunehmen.
Für weitere Informationen steht Franziska Peukert gerne zur Verfügung. Kontaktmöglichkeiten sind telefonisch unter 0551 39-25805 oder per E-Mail an peukert@sub.uni-goettingen.de erreichbar.