
Am 8. März 2025, dem Weltfrauentag, stehen in der ZDFmediathek sechs neue Folgen der Interviewreihe „Masterclass“ zur Verfügung. Diese Staffel beleuchtet die weiblichen Perspektiven in der Filmbranche und den sich verändernden narrativen Fokus in aktuellen Filmen. Karim Sebastian Elias, der die Interviews führt, spricht dazu mit namhaften Künstlerinnen und Künstlern über ihre Erfahrungen, Herausforderungen und Visionen in der Branche. Die Reihe wird fast ausschließlich von Studierenden und Alumni der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF realisiert und erhält Unterstützung von der GEMA-Stiftung.
In dieser neuen Staffel kommen verschiedene Schlüsselpersonen der Film- und Medienbranche zu Wort. Zu den Teilnehmern zählen unter anderem die Schauspielerin und Produzentin Maria Furtwängler, die über ihre Rolle in dem Drama „Bis zur Wahrheit“ und ihren Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit diskutiert. Ebenso gibt die Drehbuchautorin Heide Schwochow Einblicke in die Herausforderungen, die mit dem Schreiben weiblicher Figuren verbunden sind, sowie ihre Aktivitäten an der Themis-Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung. Die Komponistin Annette Focks thematisiert den kreativen Prozess in der Filmmusik und erläutert, wie Frauen in ihrem Fach anerkannt werden.
Einblicke in die unterschiedlichen Perspektiven
İlker Çatak, ein renommierter Regisseur, reflektiert über die Erzählung starker weiblicher Protagonistinnen und die notwendigen Veränderungen am Filmset. Christian Schwochow spricht über die Inszenierung und den Einsatz weiblicher Hauptfiguren in seinen Filmen, während die Kamerafrau Julia Daschner ihre visuelle Herangehensweise und Bildgestaltung präsentiert. Diese Diskussionen sind besonders relevant, da sie die gegenwärtigen Themen der Geschlechtergerechtigkeit und der Repräsentation in der Filmindustrie aufgreifen.
Die Präsidentin der Filmuniversität, Prof. Dr. Susanne Stürmer, betont die Relevanz der Themen Gleichstellung, Diskriminierungsfreiheit und Toleranz. Diese Werte sind zentral für die heutigen Diskussionen über Genderfragen, nicht nur in der Filmbranche, sondern auch im gesamten Kulturbereich. Studien wie der Datenreport von Gabriele Schulz und Olaf Zimmermann zur wirtschaftlichen und sozialen Lage im Kulturbereich zeigen, dass der Gender-Pay-Gap 2022 bei 24% lag – Frauen in der Künstlersozialkasse verdienen demnach deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen.
Herausforderungen der Geschlechtergerechtigkeit
Diese Themen sind nicht neu. Die Umfragen über die Lebenssituation von Künstlerinnen und die Herausforderungen, die sich ihnen durch die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Führungspersonen in Theatern stellen, sind ebenso von Bedeutung. Eine Vielzahl von Studien, z.B. die Fortschrittsstudie zur audiovisuellen Diversität, widmet sich der Geschlechterdarstellung in Film und Fernsehen und beleuchtet strukturelle Ausschlüsse, die noch immer bestehen.
Die „Masterclass“-Reihe ist daher nicht nur ein unterhaltsames Format, sondern ein wichtiger Beitrag zur Diskussion über Gleichstellung und Diversität in der Filmbranche. Sie fördert die Sichtbarkeit weiblicher Stimmen und Perspektiven und regt zu weitergehenden Gesprächen in der Gesellschaft an. Die Verbindung von Kunst und sozialen Themen wird als Schritt in die richtige Richtung erkannt, um für Gleichheit und Anerkennung zu kämpfen.
Die Initiativen zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit in der Kultur sind unverzichtbar. Die Masterclass ist ein Beispiel dafür, wie Bildungseinrichtungen, wie die Filmuniversität Babelsberg, künstlerische Ausdrucksformen nutzen, um wichtige gesellschaftliche Themen zu adressieren und Veränderung zu bewirken.