
Mit Wirkung zum März 2025 hat die Universität Bremen einen neuen wissenschaftlichen Bereich im Fachbereich Physik/Elektrotechnik etabliert: Professorin Joke Lübbecke hat die Leitung für Physikalische Ozeanographie übernommen. Ihre Expertise wird insbesondere im Hinblick auf die Veränderungen der Ozeanströmungen und Temperaturdynamiken im oberen Ozean von entscheidender Bedeutung sein. Dies ist besonders wichtig im Kontext des Klimawandels, der sich zunehmend stärker auf unsere Meeresökosysteme auswirkt. uni-bremen.de berichtet, dass sich Lübbecke nach ihrer Promotion am IfM-GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung mit den Prozessen beschäftigt, die zu Hitzewellen im Meer führen, und deren komplexen Wechselwirkungen mit klimatischen Veränderungen.
Die Forschung von Lübbecke wird sich auf den tropischen Atlantik und Pazifik konzentrieren. Extreme Temperaturen an der Meeresoberfläche führen zu erheblichen Veränderungen im Niederschlagsverhalten, beeinflussen Wetterereignisse und beeinträchtigen das marine Ökosystem. Diese Aspekte sind nicht nur wissenschaftlich von Interesse, sondern auch gesellschaftlich relevant, da der Ozean 71 % der Erdoberfläche ausmacht und eine Schlüsselrolle bei der Milderung von Wetterextremen, der Sauerstoffproduktion und der Kohlenstoffspeicherung spielt.
Die Herausforderungen der Ozeanforschung
Die Rolle der Ozeane im Klimawandel ist von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Laut oceanfdn.org verstärken steigende Treibhausgasemissionen die Auswirkungen auf Küsten- und Meeresökosysteme durch Temperaturveränderungen und Eisschmelze. Dies löst Veränderungen in den Meereströmungen und Wettermustern aus, was nicht nur das marine Leben gefährdet, sondern auch Auswirkungen auf die Nahrungsmittelversorgung hat.
Ein besorgniserregender Trend ist die Zunahme des Säuregehalts der Ozeane, der in den letzten 200 Jahren um 30 % gestiegen ist, was auf menschliche Kohlenstoffemissionen zurückzuführen ist. Der Ozean agiert zwar als wichtige Kohlenstoffsenke, absorbiert jedoch zunehmend die negativen Folgen des Klimawandels, einschließlich der Erwärmung der Wassertemperatur und dem Anstieg von hypoxischen Zonen, die durch Sauerstoffmangel charakterisiert sind.
Die Rolle der Wissenschaft im Klimawandel
Prof. Lübbecke zeigt besonderes Interesse an der Betreuung von Doktorand:innen und einer engen Interaktion mit Studierenden. In Bremen wird sie eine Gruppe von Wissenschaftler:innen leiten, die über umfassende ozeanographische Expertise verfügen. Diese Zusammenarbeit ist essentiell, um die Herausforderungen des Klimawandels aus verschiedenen Perspektiven anzugehen und innovative Lösungsansätze zu entwickeln.
Der Klimawandel hat nicht nur ökologische, sondern auch soziale und wirtschaftliche Auswirkungen. Die globale Gemeinschaft muss die Wechselwirkungen zwischen Ozean und Klimawandel künftig stärker in politische Maßnahmen einbeziehen, um die Gesundheit der Ozeane und die Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme zu fördern. Organisationen wie die Ocean & Climate Platform arbeiten daran, politische Empfehlungen zu formulieren, die an die Notwendigkeiten der Zeit angepasst sind. Die Erkenntnisse von Lübbecke und ihrer Gruppe könnten dabei eine zentrale Rolle spielen.