
Der 1. März 2025 markiert einen bedeutenden Wechsel an der Spitze der Stiftungsuniversität Göttingen. Prof. Dr. Axel Schölmerich hat das Amt des Interimspräsidenten übernommen, wie Uni Göttingen berichtet. Der Senat der Universität hat bereits im Februar 2025 einstimmig beschlossen, dass Schölmerich mit den Aufgaben eines Präsidenten beauftragt wird, um die Übergangszeit bis zur Ernennung eines neuen Präsidenten oder einer neuen Präsidentin zu überbrücken.
Schölmerich sieht dem neuen Amt mit Vorfreude entgegen. In den kommenden Wochen plant er, intensive Gespräche mit verschiedenen Akteuren der Universität sowie des Göttingen Campus zu führen, um die Universität nicht nur in ihrer akademischen Dimension, sondern auch im sozialen und kulturellen Kontext besser kennenzulernen. Erste Gespräche haben bereits positive Reaktionen hervorgebracht, was auf eine hohe Bereitschaft zur Zusammenarbeit hinweist.
Die Vorgeschichte der Entscheidung
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs hatte Schölmerich als Interimspräsidenten vorgeschlagen, ein Vorschlag, der in einer Sondersitzung des Senats beraten und schließlich angenommen wurde. Mohrs hebt die Erfahrung Schölmerichs hervor und betont dessen Fähigkeit, die strategischen Aufgaben der Universität zu ordnen. Laut MWK Niedersachsen war bereits seit Dezember letzten Jahres vertraulich über die Nachfolge gesprochen worden, was die wichtige Rolle der akademischen Selbstverwaltung unterstreicht.
Prof. Dr. Ramin Yahyapour, Sprecher des Senats, und Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Paulus, Sprecher der Dekaninnen und Dekane, haben beide Schölmerichs Überzeugungskraft und seine umfassende Erfahrung in universitären Gremien gelobt. Schölmerich selbst ist sich der Verantwortung bewusst und betont die zentrale Rolle der Universität Göttingen in Forschung und Lehre.
Akademische Selbstverwaltung
Wie academics.de erläutert, steht das Rektorat an der Spitze der akademischen Selbstverwaltung einer Universität. Der Wissenschaftsminister und die Mitglieder des Senats zählen zu den entscheidenden Akteuren in dieser Struktur. Der Senat, als zentrales akademisches Kollegialorgan, hat die Aufgabe, die Selbstverwaltung zu gewährleisten und Entscheidungen zu treffen, die die gesamte Universität betreffen.
Prof. Dr. Schölmerich bringt eine umfangreiche akademische Laufbahn mit. Geboren 1952, war er von 2015 bis 2021 Rektor der Ruhr-Universität Bochum und forscht seit Jahren zur sozialen und emotionalen Entwicklung von Kindern in unterschiedlichen kulturellen Kontexten. Dies zeigt, dass seine Berufung in der Universität Göttingen nicht nur als Übergangslösung gedacht ist, sondern auch die Möglichkeit bietet, anknüpfend an seine vorherige Erfahrung, strategische Impulse zu setzen.
Die Amtszeit von Schölmerich als Interimspräsident ist für ein Jahr angelegt. In dieser Zeit wird erwartet, dass er entscheidende Weichenstellungen für die Zukunft der Universität Göttingen vornimmt und die wichtige Rolle, die die Hochschule im nationalen und internationalen Kontext spielt, weiter festigt.