
Am 9. März 2025 wurde bekanntgegeben, dass Prof. Dr. Frédéric Marin zum neuen Professor für Bewegungswissenschaft in Prävention und Rehabilitation an der Technischen Universität Chemnitz (TUC) berufen wurde. Die feierliche Übergabe der Berufungsurkunde fand durch den Rektor der TUC, Prof. Dr. Gerd Strohmeier, statt. Marin trat seine Position am 1. März 2024 an und bringt eine beeindruckende akademische und berufliche Laufbahn mit.
Marin hat sein Ingenieurstudium an der renommierten Ecole Nationale Supérieure des Arts et Métiers in Paris absolviert und promovierte 1999 auf dem Gebiet der Biomechanik des Kniegelenks. Im Jahr 2000 begann er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Orthopädische Forschung und Biomechanik der Medizinischen Universität Ulm zu arbeiten. Vier Jahre später war er an der Technischen Universität Compiegne (UTC) in Frankreich tätig. Seine Habilitation zur kinematischen Analyse menschlicher Gelenke folgte im Jahr 2007. Zwei Jahre nach seiner Habilitation wurde er zum Professor im Labor für Biomechanik und Biomechanisches Engineering an der UTC ernannt, wo er auch das Exzellenzzentrum für Bewegungsanalyse von Menschen und Tieren gründete.TU Chemnitz berichtet, dass …
Forschung und Anwendung
Prof. Marin fokussiert sich in seiner Forschung auf die Biomechanik der Bewegung als neuro-muskuloskelettalen Biomarker. Seine Arbeit hat Anwendungen in der Ergonomie, der Prävention von Berufserkrankungen sowie in der Rehabilitation orthopädischer und geriatrischer Erkrankungen. Ein zukunftsorientiertes Projekt an der TUC sieht die Implementierung von Bewegungsanalysen unter Einsatz von künstlicher Intelligenz vor. Ziel dieser Analysen ist es, motorische Fähigkeiten bei Parkinson-Patienten zu untersuchen und Bewegungspathologien bei Pferden vorzubeugen,wie von DZO-Forschern beschrieben.
Die klassischen Methoden der Biomechanik erleichtern die Erstellung detaillierter Modelle der Muskel- und Gelenkfunktion, wodurch Bewegungsabläufe simuliert und die Auswirkungen von Kräften auf den Körper analysiert werden können. Solche Erkenntnisse sind nicht nur für die Therapieplanung von zentraler Bedeutung, sondern auch für die Rehabilitation nach Verletzungen. Zudem liegt der Schwerpunkt der Forschung am Deutschen Zentrum für Orthopädie auf biomechanischen Untersuchungen von Implantaten und Endoprothesen, insbesondere für Hüft-, Knie- und Schultergelenke. Innovative Ansätze in der experimentellen Analyse von Kinematik und Belastungen tragen zur Optimierung von Implantat-Designs bei und verbessern das Einheilen von Prothesen, berichtet DZO.
Studienmöglichkeiten und internationaler Austausch
Für Studierende an der Technischen Universität Chemnitz ist die Begeisterung für Bewegungswissenschaft und Biomechanik von großer Bedeutung. Auslandsaufenthalte werden im Studienplan zwar nicht verbindlich, jedoch ganz klar empfohlen. Der optimale Zeitpunkt für einen solchen Aufenthalt liegt nach dem 3. Fachsemester, da im 4. Fachsemester bereits die Masterarbeit ansteht.
Die TUC bietet zahlreiche Kooperationen mit ausländischen Universitäten, unter anderem mit der Universität zu Strasbourg, der Universität zu Sevilla und der Linnaeus Universität zu Kalmar. Studierende haben die Möglichkeit, interkulturelle Erfahrungen zu sammeln, eine neue Studienperspektive zu gewinnen und ihre Mehrsprachigkeit zu fördern. Außerdem stehen verschiedene Optionen wie ein Studienaufenthalt, Forschungsprojekte oder Praktika zur Verfügung, die durch das Dezernat Internationales unterstützt werden. Der erste Schritt für interessierte Studierende ist die Teilnahme an einer Gruppenberatung, um die spezifischen Rahmenbedingungen und Möglichkeiten zu klären, erläutert die Universität Stuttgart.