
In der Welt der psychologischen Forschung stehen Nachwuchswissenschaftler:innen vor zahlreichen Herausforderungen. Besonders die Suche nach qualitativ hochwertigen Ressourcen zur Unterstützung ihrer Projekte gestaltet sich oft schwierig. Institutionen bieten zwar verschiedene Hilfsmittel an, jedoch sind diese häufig teuer und schwer zu finden. Ein umfassender Überblick über nützliche Ressourcen fehlt in der psychologischen Wissenschaft. Dies führte zur Entwicklung des interaktiven Ressourcennavigators ARIADNE, der die Nutzung und Suche in einer dynamisch aktualisierten Ressourcendatenbank erheblich erleichtert, wie medicalschool-hamburg.de berichtet.
ARIADNE enthält eine kontinuierlich wachsende Liste von Ressourcen, die vollständig frei zugänglich ist. Dies ermöglicht eine gleichwertige Behandlung von Forschenden aus benachteiligten Ländern oder Institutionen und fördert somit die Idee einer offenen, fairen und reproduzierbaren Forschung in den psychologischen Wissenschaften.
Innovativer Ansatz zur Ressourcenverfügbarkeit
Ein aktuelles Paper demonstriert den Einsatz von ARIADNE in einem Standard-Forschungsprojekt. Der Artikel mit dem Titel »ARIADNE: A Scientific Navigator to Find Your Way Through the Resource Labyrinth of Psychological Sciences« wurde im Journal Advances in Methods and Practices in Psychological Science veröffentlicht und ist für alle Leser frei zugänglich.
Zusätzlich zu ARIADNE gibt es auch andere wichtige Datenbanken, die Forschern wertvolle Materialien zur Verfügung stellen. Beispielsweise fokussiert die Datenbank PsycEXTRA auf graue Literatur in Psychologie, Verhaltenswissenschaften und Gesundheit. Diese Datenbank richtet sich an verschiedene Zielgruppen, darunter Kliniker, Informationsfachleute und politische Entscheidungsträger. Die bereitgestellten Materialien sind oft außerhalb von peer-reviewed Journals zu finden, was deren Verfügbarkeit für die Forschung erhöht, so psychologie.de.
Herausfordernde wissenschaftliche Praktiken und Open Science
Die Problematik der Reproduzierbarkeit in der psychologischen Forschung wird immer drängender. Große Replikationsprojekte wie ManyLabs und das Reproducibility Project Psychology machen die „Replikationskrise“ deutlich. Parallel dazu wurden Transparenz- und Offenheitskriterien durch die TOP-Richtlinien definiert, die von über 100 wissenschaftlichen Journalen anerkannt sind. Das Open Science Committee (OSC) hat sich zum Ziel gesetzt, diese Entwicklungen zu begleiten und zu fördern, indem Workshops und Vorschläge zu Forschungsstandards erstellt werden, ergänzt psychologie.uni-greifswald.de.
Open Science ist ein zentraler Bestandteil guter wissenschaftlicher Praxis. Sie umfasst einen offenen und transparenten Umgang mit allen Phasen empirischer Forschung und zielt darauf ab, die Reproduzierbarkeit und Verfügbarkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse zu verbessern. Insbesondere wird die Notwendigkeit von mehr Replikationsstudien und einem höheren Ansehen für die Replikationsforschung hervorgehoben. Angestrebt wird auch die schnellere Verfügbarkeit von Forschungsergebnissen für die Öffentlichkeit durch Open Access-Publikationen.
Insgesamt zeigen diese Initiativen den klaren Trend hin zu einer offeneren und inklusiveren Forschungslandschaft in der psychologischen Wissenschaft. Der interaktive Ressourcennavigator ARIADNE, zusammen mit anderen Plattformen und dem verstärkten Fokus auf Open Science, sind Schritte in die richtige Richtung, um die Herausforderungen in der Forschung besser zu bewältigen.