
Am 25. März 2025 fand das Richtfest für das neue Evolutionsforschungszentrum an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) statt. Das Center for Fundamental Research in Translational Evolutionary Biology (CeTEB) wird voraussichtlich im Jahr 2027 eröffnet und bietet auf 4.850 Quadratmetern Platz für etwa 140 Forschende und Mitarbeitende. Dieses wichtige Projekt wird mit über 68 Millionen Euro vom Bund und Land Schleswig-Holstein finanziert, wobei die GMSH die Bauleitung übernommen hat.
Zu den Teilnehmern des Richtfests gehörten Finanzministerin Silke Schneider, Wissenschaftsministerin Karin Prien sowie Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. Ministerin Schneider unterstrich die Bedeutung des CeTEB für den Klimaschutz und die Forschung, während Ministerin Prien die geplanten weiteren Forschungsbauten in der Nähe des CeTEB ankündigte, darunter das Forschungsgebäude ARCWorlds und ein neues Biologiezentrum. Die Baumaßnahme ist der erste Neubau des 2020 entwickelten städtebaulichen Rahmenplans für den Bremerskamp.
Nachhaltiges und flexibles Baukonzept
Das CeTEB wird in modularer Bauweise errichtet, die den Forschenden Flexibilität bietet. Ein zentrales Merkmal des Gebäudes ist ein Atrium mit Glasdach sowie eine Freitreppe, die den informellen Austausch zwischen den Forschenden fördert. Zu den umweltfreundlichen Maßnahmen gehört die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach und die Begrünung der Südfassade. Das CeTEB strebt eine Zertifizierung nach dem Bewertungssystem für nachhaltiges Bauen (BNB) an, um den Energieverbrauch zu minimieren.
Die Bauarbeiten begannen im Januar 2023 mit der Grundsteinlegung am 3. Juli 2023. Die Fertigstellung des Forschungszentrums ist für das erste Quartal 2027 geplant. Es wird nicht nur als neues Zuhause für zwölf Arbeitsgruppen dienen, sondern auch bestehende Forschungsverbünde mit evolutionärem Bezug zusammenführen, darunter das DFG-Graduiertenkolleg „Translational Evolutionary Research“ und das DFG-Sonderforschungsbereich „Entstehen und Funktionieren von Metaorganismen“.
Fokus auf interdisziplinäre Forscherallianzen
Ein zentrales Ziel des CeTEB ist die Entwicklung nachhaltiger Strategien zur Lösung dringlicher Probleme in den Bereichen Medizin, Umweltschutz und Nahrungsmittelproduktion. Die Forschenden werden evolutive Prozesse untersuchen, die mit der Anpassung von Arten an Umweltveränderungen zusammenhängen. Die Erkenntnisse der Evolutionsbiologie werden aktiv auf Herausforderungen wie Krankheitserreger und Pestizidresistenzen angewendet.
Die Zusammenarbeit mit dem Kiel Evolution Center (KEC) wird maßgeblich zur Förderung der interdisziplinären Forschung beitragen. Das KEC koordiniert die evolutionsbiologischen Initiativen in der Region und verbindet die fasst Partner wie das GEOMAR Helmholtz-Zentrum und das Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie. Das CeTEB wird Verbindungen zu den Exzellenzclustern „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ und „ROOTS“ schaffen, um einem breiten Spektrum an Forschungsanliegen gerecht zu werden.
Insgesamt wird das CeTEB eine Schlüsselrolle in der Weiterentwicklung der Evolutionsforschung in Deutschland spielen. Mit seiner nachhaltigen Bauweise und interdisziplinären Ausrichtung wird es ein Ort der Innovation und Zusammenarbeit für Wissenschaftler aus verschiedenen Fachrichtungen sein, die Lösungen für einige der drängendsten Probleme unserer Zeit suchen. Die Förderung nachhaltigen Bauens ist auch ein Ziel des Bundesbauministeriums, welches durch verschiedene Programme dazu beiträgt, innovative und bezahlbare Baukonzepte zu realisieren, um den steigenden Anforderungen einer alternden Gesellschaft gerecht zu werden, wie auf nachhaltigesbauen.de erklärt wird.