Allgemein

Neues Forschungsprojekt in Duisburg: Suchtverhalten im Internet im Fokus!

Die Forschungsgruppe 2974 unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Brand an der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat am 26.03.2025 den Aufruf gestartet, neue Proband:innen für ihre umfangreiche Untersuchung zu suchen. Seit 2020 wird diese Forschung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und betrachtet insbesondere die psychologischen und neurobiologischen Prozesse, die hinter dem Suchtverhalten stehen. Die Studie umfasst zehn neue Teilprojekte, die sich mit Themen wie exzessivem Computerspielen, Pornografie, unkontrolliertem Online-Shopping und intensiver Nutzung sozialer Netzwerke beschäftigen.

Über 1.000 Teilnehmende an verschiedenen Standorten, darunter auch Duisburg, sollen in die Studie integriert werden. Proband:innen werden dazu eingeladen, verschiedene experimentelle und neuropsychologische Aufgaben zu absolvieren, Fragen zu ihrem Nutzungsverhalten, zu Stimmung und Stressempfinden zu beantworten sowie Nachbefragungen durchzuführen. Dr. Silke Müller hat erläutert, dass Duisburg an sieben der zehn Teilprojekte beteiligt ist, wobei ein besonderes Augenmerk auf geschlechtsspezifische Aspekte der Internetnutzung gelegt wird.

Forschung zu Suchtverhalten

Die Forschungsgruppe beschäftigt sich nicht nur mit den Mechanismen hinter der Sucht, sondern untersucht auch, wie geschlechtsspezifische Faktoren das Nutzungsverhalten beeinflussen. Ein Teilprojekt fokussiert sich auf Frauen, die regelmäßig Pornografie konsumieren oder häufig Computerspiele spielen. Um die neuronalen Korrelate dieser Verhaltensweisen zu identifizieren, kommen neben Fragenbögen auch computerbasierte Tests und die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) zum Einsatz.

Diese neuartigen Forschungsansätze sind notwendig, da bereits bestehende Störungsbilder wie „Computerspielabhängigkeit“ und „pathologischer Internetgebrauch“ vermehrt in den Fokus der Wissenschaft rücken. Die Deutsche Drogenbeauftragte hat darauf hingewiesen, dass übermäßige Beschäftigung mit diesen Medien oft zu Verhaltenssüchten führt. Betroffene fühlen sich häufig unruhig oder gereizt, wenn sie keinen Zugang zu Internet oder Computerspielen haben, und vernachlässigen wichtige Lebensaufgaben.

Teilnahmebedingungen

Für die Teilnahme an der Studie werden Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren gesucht, die intensiv das Internet nutzen. Die Vergütung für die Teilnahme beträgt 12 Euro pro Stunde. Interessierte wird geraten, sich über ein Formular oder per E-Mail bei der Forschungsgruppe zu melden. Der Projektname „ACSID“ (Affective and cognitive mechanisms of specific Internet-use disorders) wurde 2020 ins Leben gerufen und 2024 um weitere drei Jahre verlängert. Diese Erweiterung bringt zusätzliche finanzielle Mittel in Höhe von fünf Millionen Euro mit sich, was den wichtigen Beitrag der beteiligten Universitäten wie Bochum, Bamberg, Gießen, Mainz, Lübeck und der Medizinischen Hochschule Hannover zur Forschung unterstreicht.

Mindestens 1000 Proband:innen sind erforderlich, um die komplexen Zusammenhänge zwischen Suchtverhalten und Internetnutzung aufzuklären. Die umfangreiche Datenbasis, die durch diese Initiative geschaffen wird, soll dazu beitragen, ein besseres Verständnis für die Auswirkungen von Mediensucht zu entwickeln und mögliche Hilfsangebote zu verbessern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-due.de
Weitere Infos
bundesdrogenbeauftragter.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert