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One Health: Greifswald startet Vortragsreihe zum Schutz von Mensch und Tier!

Die COVID-19-Pandemie hat entscheidend zur Stärkung des Bewusstseins für die Verknüpfungen zwischen Mensch, Tier, Umwelt und Gesellschaft beigetragen. In diesem Kontext hat der One-Health-Ansatz an Bedeutung gewonnen. [Uni-Greifswald] berichtet, dass das Historische Institut der Universität Greifswald eine interdisziplinäre Vortragsreihe zu diesem vielschichtigen Thema ins Leben gerufen hat, um den wissenschaftlichen Austausch zu fördern und die Relevanz für die öffentliche Gesundheit zu unterstreichen.

Der One-Health-Ansatz betrachtet die komplexen Zusammenhänge zwischen der Gesundheit von Menschen, Tieren, Pflanzen und ihrer Umwelt. Das Helmholtz-Institut für One Health wurde in Greifswald gegründet, um die Forschung zu Krankheitserregern und Infektionskrankheiten voranzutreiben. Ziel ist es, die lokale Forschungslandschaft zu stärken und sowohl national als auch international an Bedeutung zu gewinnen.

Kommende Vorträge und Themen

Der erste öffentliche Abendvortrag findet am 08.04.2025 um 18:00 Uhr im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg statt. Dr. Jan Frederik Gogarten wird über den One-Health-Ansatz und die Forschung zu Krankheitserregern sprechen. Im Anschluss kommentiert Prof. Dr. Mathias Grote die Ergebnisse aus der Sicht der Geschichtswissenschaft.

In den folgenden Monaten sind mehrere Vorträge im Historischen Institut geplant:

  • 20.05.2025: Beat Bächi (Zürich) – „Stress im Schweinestall. Zur Verschränkung von Leistung und Gesundheit(en), 1950–2000.“ Respondentin: Annelie Ramsbrock.
  • 17.06.2025: Hannah Landecker (Los Angeles) – „The Biology of Mass Production? Using Data and Methods from Twentieth Century Social History in the Study of Anthropogenic Life.“ Respondentin: Katharina Riedel.
  • 01.07.2025: Barbara Orland (Basel) – „Galenisch oder Chymisch? Pharmakologische Kontroversen der Frühen Neuzeit.“ Respondentin: Ulrike Garscha.

Wissenschaftliche und gesellschaftliche Relevanz

Die Notwendigkeit, den One-Health-Ansatz zu stärken, wird auch durch die Herausforderungen wie Zoonosen unterstrichen. Diese Infektionskrankheiten, die von Tieren auf Menschen überspringen, sowie die zunehmenden Resistenzen gegen Antibiotika und antimikrobielle Medikamente sind in den Fokus der Forschung gerückt. Laut dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ergeben sich durch menschliche Eingriffe in Tierlebensräume sowie durch weltweite Mobilität und internationale Handelsströme neue Risiken für die Gesundheit.

Das BMBF hat sich zum Ziel gesetzt, die Erforschung zoonotischer Erkrankungen zu fördern und arbeitet dafür in enger Zusammenarbeit mit sechs Bundesministerien. Die Nationale Forschungsplattform für Zoonosen wird nun zur One Health Platform ausgebaut, um disziplinübergreifende Forschung und den Wissensaustausch zu stärken. Einrichtungen wie das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung und das Helmholtz-Institut für One Health in Greifswald spielen dabei eine zentrale Rolle.

Die internationale Perspektive wird ebenfalls gefördert, etwa durch die Beteiligung des BMBF an der Europäischen Partnerschaft „One Health AMR“, die 2025 starten soll. Diese Initiative zielt darauf ab, die Vernetzung zwischen Forschung und Praxis zu stärken, um Pandemien effektiver bekämpfen zu können. Ein Beispiel für diese disziplinübergreifende Forschung ist das Nationale Forschungsnetz Zoonotische Infektionskrankheiten, das bis 2023 gefördert wurde.

Die Vorträge an der Universität Greifswald und die Initiativen des BMBF veranschaulichen die Dringlichkeit, den One-Health-Ansatz weiterzuverfolgen. Dies ist entscheidend, um gesundheitliche Risiken, die durch Klimawandel und andere Umweltfaktoren entstehen, besser zu verstehen und zu bewältigen.

Für weitere Informationen können Interessierte sich an Prof. Dr. Mathias Grote, Heisenberg-Professur für Geschichte des Wissens am Historischen Institut der Universität Greifswald, wenden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-greifswald.de
Weitere Infos
bmbf.de

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