
Am 11. März 2020 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) COVID-19 zur Pandemie, was weltweit beispiellose Auswirkungen auf Gesundheit und Gesellschaft zur Folge hatte. Nur fünf Tage später, am 16. März, wurde der erste bundesweite Corona-Lockdown in Deutschland beschlossen, der am 22. März in Kraft trat. Bis heute, dem 8. März 2025, bleibt der Einfluss dieser Krise auf verschiedene Lebensbereiche spürbar. Bamberger Wissenschaftler arbeiten aktiv an der Forschung zu den langfristigen Folgen der Pandemie.
Expertise zu den unterschiedlichen Aspekten der Krise wird an der Universität Bamberg bereitgestellt. Prof. Dr. Claus-Christian Carbon, Psychologe, untersucht zum Beispiel den Einfluss von Masken auf die Kommunikation sowie die Verbreitung von Verschwörungstheorien. Seine Forschung befasst sich auch mit den sozialen, psychologischen und ethischen Aspekten von Pandemien. Weitere Wissenschaftler, wie Prof. Dr. Katja Möhring, analysieren die Auswirkungen der Pandemie auf die berufliche Situation von Frauen, insbesondere in Dienstleistungsberufen, und thematisieren die negativen Effekte auf Mütter, die von unsicherer Kinderbetreuung und Schulschließungen betroffen sind.
Psychische Gesundheit im Fokus
Die psychischen Belastungen infolge der Pandemie sind nicht zu unterschätzen. Berichte zeigen, dass die COVID-19-Pandemie weltweit Angst und Stress generiert hat. Dr. Hans Henri P. Kluge, der WHO-Regionaldirektor für Europa, hebt hervor, wie wichtig es ist, mit diesen Stresssituationen umzugehen. Die WHO beobachtet die Auswirkungen der Krise auf die psychische Gesundheit und bietet wichtige Informationen sowie Orientierungshilfe an. Insbesondere Kinder und ältere Menschen stehen im Fokus der Aufmerksamkeit.
Kinder, die in ihrem gewohnten Alltag durch geschlossene Schulen und eingeschränkte soziale Kontakte betroffen sind, erleben ähnliche Sorgen wie Erwachsene. Die WHO warnt davor, dass eine fehlende Struktur häufig zu psychischen Belastungen führt. In unsicheren häuslichen Situationen können Kinder zusätzlichen Risiken ausgesetzt sein. Es werden Strategien empfohlen, um Kinder zu unterstützen, darunter ehrliche Kommunikation, kreative Aktivitäten und vor allem Zuwendung.
Ältere Menschen hingegen sind besonders anfällig für COVID-19 und fühlen sich häufig ängstlich, gestresst und wütend. Soziale Isolation kann ihre psychische Gesundheit erheblich beeinträchtigen. Hier sind regelmäßige körperliche Betätigung, routinierte Abläufe und soziale Kontakte unerlässlich.
Zusätzlich widmen sich Experten der Universität Bamberg weiteren Themen. Prof. Dr. Marvin Reuter untersucht die beruflichen Risiken im Gesundheitswesen und Bildungssektor, während Prof. Dr. Cedric Sachser die besonderen Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche im Blick hat. Auch Prof. Dr. Philipp Sprengholz untersucht, wie sich Erinnerungen an diese Pandemie auf zukünftige Debatten zur Pandemievorsorge auswirken könnten.
Langfristige Perspektiven
Langfristige Veränderungen erfordern auch eine gründliche Analyse der Bildungsprozesse. Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe unter der Leitung von Prof. Dr. Cordula Artelt untersucht gezielt die Auswirkungen der Pandemie auf Bildung. Diese Forschung könnte wichtige Ansätze zur Bewältigung zukünftiger Krisen liefern.
Für die psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung ist es entscheidend, dass geeignete Angebote für alle Bevölkerungsgruppen verfügbar bleiben. Die WHO wird am 2. April 2025 erneut eine Pressekonferenz veranstalten, um die Auswirkungen von COVID-19 auf ältere Menschen zu erörtern. Es bleibt abzuwarten, welche neuen Erkenntnisse die Forschung in den kommenden Jahren bringen wird und wie Gesellschaften diese Lehren in die Zukunft tragen werden.
Für weiterführende Informationen können interessierte Leser die Berichte unter uni-bamberg.de, arbeitskreis-frauengesundheit.de und who.int nachlesen.