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Preisgekrönte Psychologin revolutioniert die Therapie im Alter!

Am 2. April 2025 wurde Prof. Dr. Eva-Marie Kessler mit dem renommierten DGVT-Preis 2025 ausgezeichnet. Diese Ehrung erhielt sie für ihre herausragenden Beiträge zur Verhaltenstherapie und psychotherapeutischen Versorgung im höheren Lebensalter. Die Preisverleihung fand im Rahmen des 33. DGVT-Kongresses an der Technischen Universität Berlin statt. Prof. Dr. Simon Forstmeier, der in seiner Laudatio ihre Verdienste lobte, betonte die zentrale Rolle, die Kessler in der Verbesserung der psychischen Gesundheit im Alter spielt. Die Psycho gerontopsychologischen Expertise von Prof. Kessler ist unbestritten; sie hat über 50 wissenschaftliche Publikationen und 20 Buchkapitel als Erst- oder Seniorautorin veröffentlicht.

2019 gründete sie die erste Lehr- und Forschungsambulanz für Psychotherapie im Alter an der MSB Medical School Berlin. Diese Einrichtung ist Vorreiter bei der Entwicklung innovativer Therapieansätze und der Erprobung neuer Behandlungsmethoden für ältere Menschen. Unter ihrer Leitung werden verschiedene Studien durchgeführt, darunter „PSY-CARE“, die die Wirksamkeit aufsuchender Psychotherapie für pflegebedürftige ältere Menschen untersucht. Diese Studie wird durch den Innovationsfonds gefördert. Zudem startet bald die Studie „VISION-AGE“, die sich mit der Effektivität von Gruppenpsychotherapie im Videokonferenzformat für ältere Menschen beschäftigt. Diese Initiative wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt.

Fokus auf psychische Gesundheit im Alter

Das Engagement von Prof. Kessler geht über ihre Forschung hinaus. Sie ist aktiv in der Förderung der gesellschaftlichen Akzeptanz psychischer Gesundheit im Alter und Mitglied in wichtigen Gremien. Ihre Verdienste wurden auch von Monika Bormann, Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes der DGVT, gewürdigt. Neben Prof. Kessler erhielten auch Prof. Dr. Michael Borg-Laufs, der für seine Arbeit in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie ausgezeichnet wurde, und Dr. Hannah Klusmann, die den DGVT-Förderpreis für ihre Dissertation erhielt, Anerkennung.

Die DGVT vergibt alle zwei Jahre Preise zur Förderung von Wissenschaft und Forschung im Bereich Psychotherapie und Verhaltenstherapie. Der DGVT-Preis ist mit 2.500 Euro dotiert, während der DGVT-Förderpreis mit 1.500 Euro verbunden ist. Mit diesen Auszeichnungen soll die Bedeutung und der Fortschritt in der psychotherapeutischen Versorgung besonders für vulnerable Gruppen, wie ältere Menschen, gewürdigt werden.

Gerontopsychiatrische Herausforderungen

Die Gerontopsychiatrie, auch als Altenpsychiatrie bekannt, spielt eine zunehmend wichtige Rolle angesichts der demografischen Veränderungen in der Gesellschaft. Ältere Menschen haben ein anderes Spektrum an psychischen Erkrankungen, häufig gekennzeichnet durch Multimorbidität. Es ist bekannt, dass Senioren oft an mehreren Krankheiten leiden. Zu den typischen Störungen zählen Depressionen, Schlafstörungen, Abhängigkeitserkrankungen sowie Demenzformen wie Alzheimer. Dies macht ein differenziertes Vorgehen in der Diagnostik und Behandlung unerlässlich.

Die Herausforderung, solche psychischen Störungen frühzeitig zu erkennen und wirksam zu behandeln, wird unter anderem von Forschungsgruppen wie der am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) betriebenen Arbeitsgruppe angegangen. Diese untersucht die klinische Gerontopsychologie und möchte das Verständnis sowie die Möglichkeiten zur Behandlung psychischer Störungen im Alter verbessern. Projekte wie der „ElderBot“, ein KI-basierter Chatbot zur Reduzierung von Einsamkeit bei älteren Menschen, sind Teil dieser Bemühungen. Tatsächlich berichten bis zu 25 % der älteren Menschen in Deutschland von Einsamkeit, ein Problem, das durch soziale Isolation und Stigmatisierung verstärkt wird.

Vor diesem Hintergrund gewinnen auch Maßnahmen wie das Metakognitive Training Silber (MKT-Silber), das speziell für ältere Menschen mit Depressionen entwickelt wurde, an Bedeutung. Erste Studien zeigen bereits vielversprechende Ergebnisse, und auch niedrigschwellige Angebote zur Förderung des psychischen Wohlbefindens – wie die MKT-Silber BeWell-Programmien in Hamburg – finden zunehmend Beachtung.

Die Gerontopsychiatrie sieht sich Herausforderungen gegenüber, die bei der Behandlung älterer Patienten auftreten können, wie etwa soziale Isolation und körperliche Einschränkungen. Dennoch bleibt die genaue Diagnose und Behandlung psychischer Erkrankungen auch in diesem Alter von entscheidender Bedeutung, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und einen Beitrag zur psychischen Gesundheit im Alter zu leisten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
medicalschool-berlin.de
Weitere Infos
uke.de
Mehr dazu
portal-der-psyche.de

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