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Psychologe erforscht Konflikt – Hoffnung auf Frieden durch Empathie!

Der israelisch-palästinensische Konflikt bleibt eines der komplexesten und emotional aufgeladenen Themen der Weltpolitik. Aktuelle Forschungsprojekte zielen darauf ab, die tief verwurzelten Feindseligkeiten zwischen den beiden Gruppen zu verringern und ein besseres Verständnis füreinander zu fördern. Psychologe Timur Sevincer von der Leuphana Universität Lüneburg untersucht die psychologischen Mechanismen, die hinter diesen Konflikten stehen, um Wege zu finden, die Offenheit und den Dialog zu fördern.

Das Projekt, das mit einer Förderung von 500.000 Euro unterstützt wird, steht in Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität Berlin, der University of California und der Universität Jerusalem. Die Finanzierung erfolgt durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie die VolkswagenStiftung. Die Laufzeit des Projekts beträgt drei Jahre und hat das Ziel, Maßnahmen zu entwickeln, die zu einer Reduzierung der Unnachgiebigkeit beitragen.

Emotionen im Konflikt

In jüngster Zeit hat sich die Wahrnehmung des Konflikts weiter verschärft, insbesondere nach den Terroranschlägen vom 7. Oktober 2023 und den fortdauernden Auseinandersetzungen im Gazastreifen. Anti-israelische und anti-arabische Haltungen haben sowohl in der arabischen Welt als auch in Israel zugenommen, was auch in Deutschland und den USA spürbar ist. unter den Antipathien, die die Fronten verhärten, ist die Wahrnehmung einer Bedrohung der eigenen Gruppe. Sevincers Forschung untersucht, wie solche Wahrnehmungen negative Einstellungen gegenüber anderen Gruppen fördern können.

Er ergänzte seine Analyse durch Erkenntnisse von Oliver Fink, einem Politikwissenschaftler, der die emotionale Dimension des Konflikts untersucht. Laut Universität Basel wird der Konflikt von negativen Emotionen wie Erniedrigung, Hass und Wut geprägt, die die Gewaltaffinität erhöhen. Fink, der drei Jahre in Jerusalem lebte und forschte, beschreibt, wie demütigende Erfahrungen, etwa an Checkpoints, die Gewaltbereitschaft verstärken. Solch negative Emotionen können in einem Kreislauf von Rache und Vergeltung verstärkt werden, was friedliche Lösungen nahezu unmöglich erscheinen lässt.

Ansätze zur Konfliktlösung

Sevincer untersucht konkret, ob Interventionen, die auf psychologische Prozesse abzielen, dazu beitragen können, die Einstellungen im Konflikt positiv zu beeinflussen. Ein Ansatz ist der Einsatz von Selbstaffirmationen, um positive Gedanken zu fördern. Dies wird in Israel, Deutschland und den USA an verschiedenen Gruppen, darunter pro-palästinensische und pro-israelische Aktivisten, getestet.

Zudem zeigt Finks Forschung, dass empathische Begegnungen und gemeinsame Verlusterfahrungen die Spirale von Hass und Rache unterbrechen können. Er weist darauf hin, wie persönliche Beziehungen, wie die zwischen einem palästinensischen Aktivisten und einem israelischen Gefängniswärter, zu Sinneswandel führen können. Solche Erkenntnisse sind entscheidend, da sie darauf hindeuten, dass Empathie nicht nur zufällig entstehen, sondern auch durch gezielte Mediationen und Workshops gefördert werden kann.

Sevincers Studie könnte somit nicht nur zur wissenschaftlichen Diskussion beitragen, sondern auch praktische Anwendungen für Pädagogen und Fachleute in der Konfliktlösung hervorbringen. Die Forschungsergebnisse sollen helfen, videobasierte Interventionen zu erstellen, die in der Praxis eingesetzt werden können. Ziel ist es, langfristig eine friedlichere Koexistenz zu fördern, indem die emotionale und psychologische Basis des Konflikts besser verstanden wird.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
leuphana.de
Weitere Infos
unibas.ch

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