
Am 26. März 2025 wird die RWTH Aachen durch die Forschung von Michael Riesener, der die neue Professur für Deep Tech Innovation an der Fakultät für Maschinenwesen leitet, in den Fokus der Deep Tech-Welt gerückt. Riesener arbeitet daran, die Entwicklung von Deep-Tech-Innovationen zu beschleunigen und deren Übertragung in marktfähige Technologien zu optimieren. Er sieht eine erhebliche Lücke zwischen den frühen und fortgeschrittenen Technologiereifegraden (TRL), die oft die Anwendung neuer Forschungsergebnisse behindert. Diese Herausforderungen treiben ihn an, ein starkes Netzwerk und ein exzellentes Team aufzubauen, um die Ziele seiner Professur zu erreichen.
Sein akademischer Werdegang, der ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens mit Maschinenbau an der RWTH Aachen und der National University of Singapore umfasst, sowie eine Promotion am Lehrstuhl für Produktionssystematik, geben ihm eine solide Basis für seine Arbeit. Riesener war zuvor Geschäftsführer der RWTH Innovation GmbH, die als zentrale Technologietransfereinheit der RWTH Aachen fungiert.
Challenges in der Kommerzialisierung von Deep Tech
Trotz erheblicher Investitionen in die Grundlagenforschung und Entwicklung (R&D) hat Europa Schwierigkeiten, systemische Innovationen effizient zu kommerzialisieren. Oft geschieht dies in Regionen wie den USA oder China, was durch die Analyse des Fraunhofer-Instituts unterstrichen wird. In einem Whitepaper wird die bestehende Finanzierungslücke zwischen öffentlicher und privater Unterstützung als „Valley of Death“ bezeichnet, was den Technologietransfer für Deep Tech-Innovationen erheblich beeinträchtigt. Die RWTH Aachen plant deshalb die Einrichtung mehrerer Translationshubs, um Wissenschaftler, Industriepartner und Stiftungen stärker zu vernetzen.
Diese Hubs zielen darauf ab, Technologien auf höhere Reifegrade zu heben und somit die Herausforderungen beim Übergang von der Forschung in die Marktreife zu überwinden. Besonders im Bereich Deep Tech sind die Risiken hoch, jedoch ebenfalls die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Chancen. Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie gilt als notwendig, um die Kommerzialisierung dieser Technologien voranzutreiben.
Deep Tech Bootcamp in Aachen
Ein weiteres wichtiges Event in der Förderung von Deep Tech Innovationen war das Deep Tech Bootcamp, das vom 24. bis 27. Mai 2023 in Aachen stattfand. Über 350 Teilnehmer, darunter 250 Gründer und 50 Mentoren, kamen zusammen, um die Perspektiven und Potenziale in Bereichen wie Raumfahrt, KI, Biotechnologie und mehr zu diskutieren. Veranstaltet durch die RWTH Aachen und Techstars Berlin, wurde das Bootcamp im Rahmen der STARTUP WEEK AACHEN abgehalten.
Das Event umfasste eine Vielzahl an Formaten, darunter Workshops, Paneldiskussionen und Pitch-Sessions. Ein besonderes Highlight war die Diskussion „Building Europe’s Deep Tech Titans“, in der Experten über die Herausforderungen und Chancen in der Deep Tech-Branche sprachen. Die Innovationen, die während dieser Veranstaltung präsentiert wurden, zeigen Potenzial, um die Branche weiter zu revolutionieren.
Erfolge und Ausblick
Einige der 50 Teams, die an der Pitch-Session teilnahmen, zeichnen sich besonders aus. Silica Corpora, Veecle und Lúnasa Space gehören zu den Finalisten, die bedeutende Auszeichnungen gewonnen haben. Diese Erfolge sind ein Beleg für das engagierte Netzwerk, das sich in Aachen formiert hat und für die zukünftige Entwicklung von Deep Tech Innovationen in Europa entscheidend ist.
Die RWTH Aachen, durch ihre strategischen Initiativen und engagierte Forschung, sowie die tiefe Verwurzelung in der Industrie, strebt an, die Lücken im Technologietransfer zu schließen und die Marktreife für zukünftige Technologien zu beschleunigen. Das gesamte Umfeld für Deep Tech entwickelt sich positiv, und der Austausch zwischen Wissenschaft, Industrie und Start-ups wird weiterhin entscheidend sein, um die Herausforderungen zu meistern und die Innovationskraft Europas zu stärken.