
Am 24. März 2025 versammeln sich führende Köpfe der Technik und Wissenschaft auf der berühmten Hannover Messe. Die Veranstaltung steht unter dem Zeichen der Innovation, mit einem besonderen Fokus auf die Zukunft der Quantentechnologien. Die Universität Stuttgart, vertreten durch das Center for Integrated Quantum Science and Technology (IQST), zeigt, wie moderne Forschung die Technologie von morgen prägen kann. Laut uni-stuttgart.de vereint das IQST mehrere prominente Forschungsinstitutionen aus den Bereichen Natur- und Ingenieurwissenschaften mit dem Ziel, hochmoderne Quantentechnologien voranzutreiben.
Ein Schwerpunkt liegt auf der Forschungsgruppe von Prof. Stefanie Barz, die sich auf photonische Chips spezialisiert hat. Diese Chips gelten als ideal für Quantencomputer sowie -netzwerke und ermöglichen eine robuste, skalierbare Quanteninformationstechnologie mit Lichtgeschwindigkeit. Besucher der Messe haben die Gelegenheit, einen Quantencomputer und innovative Labore virtuell zu erleben.
Neuartige Quantensensoren und Anwendungen
Ein weiteres hochspannendes Projekt, das auf der Hannover Messe präsentiert wird, ist die Ausgründung SpinMagIC. Sie stellt einen tragbaren Quantensensor vor, der zur Echtzeit-Detektion freier Radikale in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden kann. Darunter finden sich Anwendungen in der Lebensmittelqualität, im Gesundheitswesen, in der Batterietechnologie sowie in den Materialwissenschaften. Bereits jetzt suchen die EXIST-geförderten Gründer Pilotanwender für Tests, die in enger Zusammenarbeit mit interessierten Unternehmen durchgeführt werden sollen.
Ein bedeutender Akteur in diesem Innovationsfeld ist die Firma Q.ANT, die sich dem photonischen Rechnen verschrieben hat. Sie hat kürzlich eine Pilotlinie für photonische KI-Prozessoren am Institut für Mikroelektronik Stuttgart (IMS CHIPS) gestartet. Laut qant.com verfolgt das Projekt das Ziel, bestehende Produktionsanlagen optimal zu nutzen und innovative Chips herzustellen. Dies trägt zur technologischen Souveränität der europäischen Chipproduktion bei und hilft, Abhängigkeiten von globalen Lieferketten zu reduzieren.
Investitionen und Zukunftsausblick
Q.ANT hat sich mit einem finanziellen Engagement von 14 Millionen Euro in Maschinen und Anlagen für die Pilotlinie als Vorreiter positioniert. Die photonischen Chips sollen erhebliche Vorteile bieten: eine bis zu 30-fache Energieeinsparung und eine 50-fach schnellere Rechenleistung für KI-Anwendungen. Die Pilotlinie wird voraussichtlich jährlich bis zu 1.000 Wafer produzieren, die als Forschungs- und Entwicklungsbasis für photonische Native Processing Units (NPS) dienen sollen.
Die Chips der NPS basieren auf Thin-Film Lithium Niobat (TFLN), das speziell für photonische Berechnungen optimiert wurde. Mit dieser Technologie wird eine effizientere Datenverarbeitung durch Lichtströme ermöglicht. Q.ANT plant, diese NPS als zentralen Bestandteil der KI-Infrastruktur zu etablieren. Potenzielle Anwendungsbereiche sind KI-Modelle, physikalische Simulationen, Echtzeitanwendungen und Tensoroperationen. Q.ANT wurde 2018 als Spin-off von TRUMPF gegründet und hat seinen Sitz in Stuttgart. Das IMS CHIPS, eine gemeinnützige Stiftung, fördert die Forschung im Bereich Mikroelektronik und ist Mitglied der Innovationsallianz Baden-Württemberg.