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Revolution in der Medizinausbildung: VR und Anatomie neu erlernen!

Am 24. März 2025 meldet die Universität Bonn, dass die medizinische Ausbildung einen tiefgreifenden Wandel durchlebt. Besonders die Trennung zwischen Vorklinik, wo theoretische Grundlagen vermittelt werden, und Klinik, in der praktische Erfahrungen mit Patienten gesammelt werden, stellt viele Studierende vor Herausforderungen. Insbesondere in der Neurologie leiden viele Lernende unter Unsicherheit, auch bekannt als „Neurophobie“, was die Notwendigkeit eines innovativen Herangehens an die Lehre verdeutlicht.

Ein neues Projekt, das unter dem Titel „Anatomie + Neuro vertikal verknüpft verstehen“ firmiert, hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Herausforderungen entgegenzuwirken. Der Einsatz des Anatomage Tables, eines virtuellen Seziertisches, spielt dabei eine zentrale Rolle. Er ermöglicht eine detaillierte Untersuchung der menschlichen Anatomie, ohne dass dafür reale Präparate erforderlich sind. Diese Technologie fördert interaktive und anschauliche Darstellungen neuroanatomischer Strukturen, was nicht nur das Interesse der Studierenden steigern, sondern auch deren diagnostische Fähigkeiten verbessern soll.

Integration innovativer Lehrmittel

Der Anatomage Table bietet tiefgreifende Möglichkeiten zur Anatomie-Lehre. Laut Anatomage bestehen die anatomischen Modelle aus gefrorenen, kadaverischen Schnitten von echten menschlichen Körpern, die für Forschungszwecke gespendet wurden. Diese Schnitte durchlaufen einen komplexen Rekonstruktionsprozess, um die Form des Kadavers vor dem Tod in einem 3D-Digitalformat nachzubilden.

Das Anatomage Body Portfolio umfasst verschiedene Körpertypen, darunter männliche, weibliche, geriatrische und schwangere Modelle. Mit einer Genauigkeit von bis zu 0,5 mm können anatomische Details visualisiert werden. Dies gibt den Studierenden die Möglichkeit, spezifische anatomische Strukturen aus einer umfassenden Liste auszuwählen oder zu lokalisieren.

Die Technologien ermöglichen das Demonstrieren physiologischer Funktionen in einer Art und Weise, die lebenden Körpern ähnlich ist. Damit wird ein präzises Verständnis und eine realistische Visualisierung während physiologischer Prozesse gewährleistet. Die Rendering-Technologie integriert die echten Verhaltensweisen von Geweben und bietet somit eine realistische simulierte Physiologie.

Erweiterte digitale Anwendungen in der Ausbildung

Parallel zu diesen Entwicklungen gibt es auch verstärkte Bestrebungen, digitale Technologien in der medizinischen Ausbildung zu nutzen. In Anlehnung an das von der NCBI vorgestellte Bochumer Avatar-Explorationsprojekt (AVEX), werden virtuelle Realität (VR) Avatare eingesetzt. Diese Avatare ermöglichen es Medizinstudierenden, mit „psychisch kranken“ Figuren zu interagieren, um Diagnosen und Behandlungsempfehlungen zu erarbeiten.

Die VR-Anwendungen bieten immersive Erfahrungen, die das Lernen und die Interaktion mit Patienten simulieren. Der Einsatz solcher Technologien wird als äußerst vorteilhaft für die Lehre in der Psychiatrie und Psychotherapie erachtet. Durch regelmäßige Nutzung von VR sollen spezifische Fähigkeiten in der psychiatrischen Diagnostik gefördert werden.

Die Integration von Feedback-Mechanismen unterstützt zudem die Lernstrategien der Studierenden. Dennoch sind die Herausforderungen bei der Entwicklung flexibler Programme für die VR-Anwendung zu berücksichtigen. Das letztendliche Ziel ist es, die Kompetenzen der Medizinstudierenden in der psychischen Gesundheitsversorgung umfassend zu verbessern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die innovative Verwendung von Technologien wie dem Anatomage Table und VR-Systemen die medizinische Ausbildung nachhaltig beeinflussen und effektiv an die modernen Anforderungen anpassen kann. Beide Projekte zielen darauf ab, die Ausbildung sowohl im Bereich der Neurologie als auch in der Psychiatrie signifikant zu verbessern und besser auf die Bedürfnisse der Studierenden einzugehen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-bonn.de
Weitere Infos
anatomage.com
Mehr dazu
ncbi.nlm.nih.gov

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