
Am Universitätsklinikum Erlangen wurde ein bemerkenswerter Fortschritt in der Behandlung von Autoimmunerkrankungen erzielt. Erstmalig wurden CAR-T-Zellen erfolgreich eingesetzt, um einer 16-jährigen Patientin mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) zu helfen. Dies stellt einen Durchbruch in der medizinischen Forschung dar und könnte weitreichende Auswirkungen auf die Therapie von Autoimmunerkrankungen haben. Laut fau.de zeigt dieser Fall, wie innovative Ansätze dazu beitragen können, die Lebensqualität von Betroffenen erheblich zu verbessern.
Der Fall von Thu-Thao V., die 2017 mit SLE diagnostiziert wurde, ist besonders eindrücklich. SLE ist eine lebensbedrohliche Autoimmunerkrankung, die vor allem junge Frauen betrifft und das Immunsystem dazu bringt, eigene Körperzellen anzugreifen. Vor der CAR-T-Zelltherapie hatte Thu-Thao verschiedene immununterdrückende Therapien ausprobiert, jedoch ohne nachhaltigen Erfolg.
Erstbehandlung mit CAR-T-Zellen
Im März 2021 erhielt sie als erste Patientin weltweit CAR-T-Zellen gegen SLE. Diese gentechnisch veränderten Zellen sind darauf ausgelegt, B-Zellen zu zerstören, die Antikörper gegen körpereigene Zellen produzieren. Nach der Therapie berichtete sie von einem verschwundenen Schmerz in den Gelenken und einer vollständigen Erholung. Ihre Herzfrequenz sank von 115-130 auf 80 Schläge pro Minute, und seit fast einem halben Jahr ist sie beschwerdefrei.
Die beeindruckenden Ergebnisse dieser Therapie wurden am 5. August 2021 im New England Journal of Medicine veröffentlicht. Wissenschaftler hoffen, dass die Klärung der Funktionsweise von CAR-T-Zellen die Entwicklung von Kliniken für Autoimmunerkrankungen vorantreiben wird. Laut dzi.uk-erlangen.de gibt es bereits Pläne für klinische Studien, die weitere Anwendungen dieser Therapieform untersuchen sollen.
Herausforderungen der Autoimmunerkrankung
Die Krankheit SLE führt zu schweren Entzündungsreaktionen in den Organen und kann teils gravierende Symptome hervorrufen, wie Gelenkschmerzen, Wassereinlagerungen, Herzklopfen und Haarausfall. Die tägliche Einnahme von bis zu 20 Tabletten war in der schlimmsten Phase für Thu-Thao V. eine Realität, die sie nun hinter sich lassen kann.
Nach Schätzungen tritt SLE bei etwa 50 von 100.000 Menschen auf und kann innere Organe betreffen. Thermale Innovationen wie die CAR-T-Zelltherapie erwecken Hoffnungen, die Lebensqualität erheblich zu verbessern und Menschen mit Autoimmunerkrankungen neue Perspektiven zu bieten.
Das Deutsche Zentrum Immuntherapie (DZI), das 2018 gegründet wurde, hat sich darauf spezialisiert, chronisch-entzündliche Erkrankungen und Krebserkrankungen mit Immuntherapien zu behandeln. Die Fortschritte in der Forschung könnten nicht nur für SLE-Patienten von Bedeutung sein, sondern auch für die Behandlung anderer Autoimmunerkrankungen.
Mit der Kombination aus innovativer Forschung und praktischen Ergebnissen könnte sich die medizinische Landschaft der Autoimmunerkrankungen in naher Zukunft nachhaltig verändern.