
Eine innovative Web-App namens „Tin Gustaf – Your Holy Land AI Pocket Museum“ wurde heute veröffentlicht, die neue digitale Einsichten zu den Zeugnissen der Kulturlandschaft Palästina um 1900 bietet. Die App wurde an der Universität Greifswald entwickelt und ermöglicht die Auswertung von über 14.000 Datensätzen der Gustaf-Dalman-Sammlung. Laut uni-greifswald.de basiert die Entwicklung auf einer Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Data Science, dem Rechenzentrum und dem Dalman-Institut. Die App bietet nicht nur Zugang zu historischen Artefakten, sondern zeigt auch Verbindungen zwischen verschiedenen Objekten, die oft übersehen werden, wie antike Münzen und Öllampen.
Die Benutzerinnen und Benutzer können durch einen Klick auf ein Foto Informationen wie das Bildmotiv, das Alter und den Fotografen einsehen. Um diese Funktion zu ermöglichen, werden zwei KI-Modelle eingesetzt: eines zur Umwandlung von Bildern in Text und ein anderes zur Umwandlung von Text in numerische Vektoren. Diese Innovationen tragen dazu bei, die Ergebnisse spielerisch zusammenzufassen und neue Querbezüge zu schaffen.
Geplante Anwendungen und Lehre
Die App wird nicht nur zur Forschung, sondern auch in der Lehre eingesetzt. Insbesondere wird die App in der nächsten Ausstellung des Dalman-Instituts vorgestellt. Die Gustaf-Dalman-Sammlung, die seit über 100 Jahren an der Universität Greifswald erschlossen wird, umfasst rund 20.000 Fotografien, die die Kulturlandschaft Palästina vor dem Ersten Weltkrieg dokumentieren.
Zusätzlich plant das Dalman-Institut eine Lehrveranstaltung im Sommersemester 2025 mit dem Titel „Die Antike in 50 Objekten aus den Greifswalder wissenschaftlichen Sammlungen“. Hierbei wird das Augenmerk auf die Geschichte der Antike aus einer neuen Perspektive gelegt. Die Veranstaltung ist offen für interessierte Theologiestudierende und findet dienstags von 14 bis 16 Uhr in der Rubenowstraße 2b statt, wie theologie.uni-greifswald.de berichtet.
Rolle der Wissenschaftlichen Sammlungen
Trotz der Tatsache, dass an der Universität Greifswald keine archäologischen Institute mehr existieren, bleiben die wissenschaftlichen Sammlungen weiterhin von Bedeutung. Historikerinnen und Historiker sowie Theologinnen und Theologen konzentrieren sich typischerweise auf das geschriebene Wort, während archäologische Disziplinen sich mit materiellen Kulturen auseinandersetzen. Die Kooperation zwischen dem Historischen Institut und der Gustaf-Dalman-Sammlung zielt darauf ab, die Kulturlandschaft Palästina greifbar zu machen.
Projektgruppen werden dabei verschiedene Forschungsfragen bearbeiten, die Auswahl antiker Exponate umfassen und Ausstellungstexte verfassen. Auch die Erstellung digitaler Objektaufnahmen und die Präsentation in Vitrinen werden Teil dieses Vorhabens sein.
Für Informationen oder Anmeldungen zur Lehrveranstaltung können Interessierte Dr. Christian Barthel unter der E-Mail-Adresse christian.barthel@uni-greifswald.de oder telefonisch unter +49 (0)3834 420 3103 erreichen.