
Das Projekt FACE (Female Academic Entrepreneurs) an der Ruhr-Universität Bochum erhält erneut finanzielle Unterstützung durch das EXIST-Women Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Diese Förderung, die am 9. März 2025 bekannt gegeben wurde, ermöglicht es, zehn angehende Gründerinnen über einen Zeitraum von zwölf Monaten zu begleiten. Dr. Beate von Miquel, die wissenschaftliche Leiterin von FACE, hebt die Bedeutung dieser Förderung für Frauen im Gründungsbereich hervor und betont, dass sie eine wertvolle Unterstützung für kreative Ideen darstellt. Janwillem Huda, der Projektkoordinator und Start-up Coach, sieht großes Potenzial in den Teilnehmerinnen und deren ausgefeilten Geschäftsideen.
Das EXIST-Women Programm hat zum Ziel, die Anzahl und Qualität von Ausgründungen aus der Wissenschaft zu erhöhen und das Gründungsklima an Hochschulen zu verbessern. Es richtet sich speziell an Studentinnen, Wissenschaftlerinnen und Absolventinnen, die Gründungsideen verfolgen oder Interesse an unternehmerischem Denken zeigen. Teilnehmerinnen profitieren von einer intensiven Betreuung, die Workshops, individuelle Beratungen und den Austausch mit erfolgreichen Gründerinnen umfasst. Ein wichtiges Ziel des Programms ist es, die Gründerinnen bis zur Marktreife ihrer Geschäftsideen zu begleiten.
Vielfältige Geschäftsideen
Die Teilnehmerinnen des Durchlaufs 2025 bringen unterschiedliche und innovative Geschäftsideen mit:
- Elisabeth Jacobsohn: App „Artventure“ zur Zugänglichkeit von Kunst im öffentlichen Raum.
- Liu Liu, Xuling Ye, Ndjiba Antonio: E-Contract zur Digitalisierung des Vertragswesens in der Bauindustrie.
- Kaye und Zuzanna Schierenberg: NeoRecords für nachhaltige, mobile Audioaufnahmen.
- Afagh Hassani: App „Afterbattle“ für Krebsnachsorge.
- Sarah Lomp: Entwicklerstudio „KeepQuiet“ für inklusivere Gaming-Branche.
- Cansu Nur Kutlu und Ravza Kormak: Entwicklung einer eigenen Gründungsidee nach Unterstützung des Teams von The Flock App.
FACE@RUB, der Inkubator für Gründerinnen an der Ruhr-Universität Bochum, ist Teil des WORLDFACTORY Start-up Centers (WSC) und bietet verschiedenste Programme an, darunter Summer Schools, Projektseminare und Acceleratorenprogramme, um Gründerinnen bestmöglich zu unterstützen.
Bundesregierung fördert Gründerinnen gezielt
Die Bundesregierung hat das Ziel, die Start-up-Gründerinnen zu stärken und die Diversität im Gründungsbereich zu verbessern. Laut der EXIST-Förderstatistik liegt die Gründerinnenquote aktuell bei 25 %, ein wachsende Zahl im Vergleich zu früheren Jahren. Um die Herausforderungen, mit denen Frauen beim Start-up-Vorhaben oft konfrontiert sind, zu bewältigen, wurden spezielle Angebote ins Leben gerufen. Diese umfassen sowohl finanzielle Zuschüsse als auch Veranstaltungs- und Beratungsangebote. Ein neuer Förderlinie, bestehend aus 6,5 Millionen Euro, wird künftig zur Unterstützung von Frauen in der Selbständigkeit eingesetzt.
Im Jahr 2021 lag der Anteil der Existenzgründerinnen in Deutschland bei lediglich 17,7 %. Ein starkes Ungleichgewicht zeigt sich auch im Venture-Capital-Bereich: Nur 15 % der Teilhaber in Venture-Capital-Gesellschaften sind Frauen. Um diesen Missstand zu beheben, plant die Bundesregierung, gezielt Existenzgründerinnen zu fördern und das öffentliche Bewusstsein für ihre Leistungen zu schärfen. Dies geschieht unter anderem durch den Ausbau des EXIST-Programms.
Das EXIST-Women Programm ist somit ein zentraler Bestandteil der Maßnahmen, die auf eine Verringerung der Hürden abzielen, mit denen Frauen während der Gründung und in der Start-up-Phase konfrontiert sind. Die Bundesregierung entwickelt zusätzliche Instrumente, um den Zugang zu Finanzierung für weibliche Gründer zu verbessern und gemischte Gründungsteams zu bevorzugen, da diese nachweislich langfristig erfolgreicher sind.