
Bund und Land Nordrhein-Westfalen unterstützen den „Materials Lab Incubator“ (MerLIn) der RWTH Aachen mit fast 8 Millionen Euro. Dieses ambitionierte Projekt zielt darauf ab, junge Gründer im Bereich Biotechnologie zu fördern, indem es innovative Forschung in Deeptech-Start-ups umsetzt. Die Gründerteams können dabei bis zu 200.000 Euro an Fördermitteln erhalten und haben Zugang zu einem voll ausgestatteten Labor sowie zu einem individuellen Mentoring, das ihnen bei der Umsetzung ihrer Ideen helfen soll. Der Inkubator soll eine Brücke zwischen Forschung und praktischer Anwendung schlagen, was besonders wichtig für die Entwicklung neuer biotechnologischer Produkte ist. Laut RWTH Aachen stammt ein Großteil dieser Förderung, etwa 90%, aus Strukturstärkungsmitteln des Bundes, während die restlichen 10% vom Land Nordrhein-Westfalen kommen.
Das Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) hat ebenfalls 3 Millionen Euro für die Geräteausstattung und Miete des Inkubators bereitgestellt. MerLIn ist Teil des Bio4MatPro Kompetenzzentrums, das in den nächsten fünf Jahren mit insgesamt 26,3 Millionen Euro gefördert wird. Dieses Kompetenzzentrum legt den Fokus auf Zukunftstechnologien und Produkte, die aus nachwachsenden Rohstoffen entwickelt werden, um eine klimaneutrale Kreislaufwirtschaft zu fördern. Ziel von MerLIn ist es, der führende Inkubator für Biomaterialien in Europa zu werden und damit die Innovationskraft des Standorts Aachen weiter zu stärken.
Geplante Förderrunden und Bewerbung
Aktuell besteht die Möglichkeit, sich für die erste Förderrunde des MerLIn zu bewerben, die bis zum 1. Mai 2025 geöffnet ist. Durch die enge Anbindung an den Lehrstuhl für Biotechnologie der RWTH Aachen bietet der Inkubator nicht nur technische Ressourcen, sondern auch wertvolles Know-how für aufstrebende Unternehmer. Interessierte Gründer sind eingeladen, ihre Projekte einzureichen, um von umfangreicher Unterstützung durch VC-Investoren und erfahrene Mentoren zu profitieren. Diese Initiative ist ein Bestandteil der Modellregion Bioökonomie im Rheinischen Revier, wo zukunftsgerichtete Arbeitsplätze geschaffen werden sollen.
Zusätzlich wird auf eine Stellenanzeige hingewiesen, die sich an Bewerber richtete, die beim Materials Lab Start-Up Inkubator „MerLIn“ mitwirken möchten. Die vollständige Ausschreibung bedeutet nicht nur die Leitung und Organisation der Inkubator-Labore, sondern erfordert auch umfangreiche Erfahrung in den Bereichen Biotechnologie, Chemie oder Ingenieurwesen sowie hervorragende Kommunikationsfähigkeiten in Deutsch und Englisch. Bewerbungen sind bis zum 31. März 2025 einzureichen, mit einem Beschäftigungsverhältnis bis zum 28. Februar 2027 und der Aussicht auf eine Verlängerung.
Erweiterte Fördermöglichkeiten
Im Rahmen der Förderlandschaft steht auch das Webinar „Förderung Industrielle Bioökonomie leicht erklärt“ am 4. März 2025 auf dem Programm. Hier werden wertvolle Informationen zu Förderprogrammen und den nächsten Ausschreibungsrunden vermittelt. Die Einreichfristen für Projekte zur Etablierung einer industriellen Bioökonomie enden am 15. April 2025 für die Bausteine A, B und D, während Baustein C bis zum 15. Oktober 2025 eingereicht werden kann. Diese Initiativen zielen darauf ab, den Transfer biobasierter Produkte in die industrielle Praxis zu fördern und die Entwicklung innovativer Lösungen voranzutreiben, die entscheidend für die Zukunft der Bioökonomie sind, so Biotechnologie Aachen.
Insgesamt zeigt das Engagement der RWTH Aachen und der Förderinstitutionen, dass der Markt für Biotechnologie und nachhaltige Lösungen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Mit der Unterstützung des MerLIn und den umfassenden Förderprogrammen wird ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen und innovativen Zukunft gemacht.