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Studie enthüllt: GNTM gefährdet die Gesundheit junger Frauen!

Die Model-Casting-Show „Germany’s Next Topmodel“ (GNTM) steht seit Jahren im Fokus der Kritik, insbesondere wegen der Förderung eines einseitigen und unrealistischen Schönheitsideals. Eine aktuelle Studie der Universität Osnabrück hat die Folgen der Show für Frauen mit und ohne Essstörungen untersucht. In der Fachzeitschrift European Eating Disorders Review wurden die Ergebnisse veröffentlicht. GNTM hat kürzlich die 20. Staffel gestartet und wird in diesem Jahr zwei Mal pro Woche ausgestrahlt. Das bewährte Konzept, junge Kandidatinnen und Kandidaten nach dem Ideal eines schlanken oder muskulösen Körpers zu bewerten, bleibt dabei unverändert, wie uni-osnabrueck.de berichtet.

Die unter der Leitung von Prof. Dr. Silja Vocks durchgeführte Studie befasste sich damit, wie sich das Anschauen von GNTM auf die Stimmung, das Selbstwertgefühl und die Körperwahrnehmung der Teilnehmerinnen auswirkt. Dabei berichteten die Frauen nach dem Konsum der Sendung häufig von höherer Unzufriedenheit mit ihrem Körper. Besonders ausgeprägt war diese Tendenz bei den Teilnehmerinnen mit bereits bestehenden Essstörungen. Diese Frauen erlebten eine verstärkte Wahrnehmung der Diskrepanz zwischen ihrem Körper und dem idealisierten Bild, das durch die Show vermittelt wird. Die Studie zeigt, dass negative Auswirkungen von Model-Casting-Shows auf die psychische Gesundheit von Frauen nicht unterschätzt werden dürfen, insbesondere vor dem Hintergrund der vermehrten Nutzung sozialer Medien.

Negative Effekte und Aufklärungsbedarf

Die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) warnt, dass Teenager durch den Konsum von Castingshows wie GNTM erheblich in ihrer Körperwahrnehmung beeinträchtigt werden. Eine neue Studie verdeutlicht, dass viele Mädchen, die GNTM regelmäßig verfolgen, sich als zu dick empfinden, was das Risiko für Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie erhöhen kann. Laut DGPM fühlen sich über 50 Prozent der Mädchen mit ihrem Körper unzufrieden, obwohl rund 80 Prozent normalgewichtig sind, wie doccheck.com berichtet.

Die Gefahr, an Magersucht oder Bulimie zu erkranken, beläuft sich in Deutschland auf 0,8 Prozent der weiblichen Teenager zwischen 14 und 20 Jahren bzw. 3 Prozent, die an Bulimie leiden. Magersucht, die zu ernsthaften gesundheitlichen Komplikationen führen kann, wird häufig von einer verzerrten Körperwahrnehmung begleitet. Besonders alarmierend ist, dass ohne fachgerechte Therapie eine rasche Chronifizierung der Erkrankung möglich ist, was die seelische und körperliche Gesundheit stark belastet.

Die Rolle sozialer Medien

In einer Welt, die zunehmend von sozialen Medien geprägt ist, ist eine kritische Medienkompetenz unerlässlich. Ein Bericht des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest zeigt, dass 95 Prozent der Jugendlichen in Deutschland täglich das Internet nutzen. Besonders Plattformen wie Instagram und TikTok fördern eine ständige Beschäftigung mit der eigenen Körperästhetik und verstärken die Tendenz, sich mit unrealistischen Schönheitsidealen zu vergleichen. Die Ergebnisse der JIM-Studie 2022 zeigen, dass 94 Prozent der 12- bis 13-Jährigen bereits ein Smartphone besitzen und soziale Medien einen entscheidenden Einfluss auf die persönliche und soziale Identität haben, wie bpb.de beschreibt.

Die Mechanismen dieser Plattformen sorgen für ständige Verfügbarkeit neuer Inhalte, anerkennungsbasierte Interaktionen und schaffen ein Klima der „Performance“, in dem Jugendliche ständig vergleichend agieren. Diese Dynamiken tragen zur Entstehung und Verstärkung von Körperunzufriedenheit und damit verbundenen Essstörungen bei. Daher ist es notwendig, dass Eltern, Schulen und Plattformbetreiber eine aktive Rolle bei der Förderung einer kritischen Medienkompetenz übernehmen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-osnabrueck.de
Weitere Infos
doccheck.com
Mehr dazu
bpb.de

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