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Syrische Studierende an der TU Dortmund: Aufstieg in den deutschen Arbeitsmarkt!

Die Integration syrischer Geflüchteter in Deutschland hat sich seit 2015 erheblich gewandelt. Insbesondere an Universitäten wie der Technischen Universität Dortmund zeigt sich dieser Wandel deutlich. Damals kamen rund eine Million Geflüchtete, viele aus Syrien, nach Deutschland. An der TU Dortmund waren im ersten Jahr lediglich 120 syrische Studierende immatrikuliert, doch diese Zahl verdoppelte sich bis 2018. Im Jahr 2021 waren bereits 350 syrische Studierende an der Universität eingeschrieben, wobei der Großteil ingenieurwissenschaftliche Bachelorstudiengänge wählt. Besonders bemerkenswert ist, dass etwa jede*r vierte syrische Studierende im Fachbereich Informatik eingeschrieben ist, gefolgt von Architektur, Städtebau und Bauingenieurwesen.

Die zunehmende Einschreibung syrischer Studierender ist ein positives Zeichen für die Integration. Sprachbarrieren stellten anfangs eine Hürde dar, doch die Nachfrage nach studienvorbereitenden Sprachkursen war ab 2015 enorm. Über die Clearingstelle für Geflüchtete konnten hunderte von Sprachkursförderungen vermittelt werden. Aktuell macht der Anteil der Studierenden mit deutschem Abitur 40 Prozent aus, und zudem wächst der Teil der syrischen Studierenden, die eine doppelte Staatsbürgerschaft besitzen. Rund jede/r fünfte syrische Studierende hat neben der syrischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft.

Erwerbstätigkeit und Fachkräftebedarf

In Deutschland leben derzeit etwa 1 Million Syrer, von denen die meisten gut in den Arbeitsmarkt integriert sind. Studien zeigen, dass ein erheblicher Anteil der syrischen Bevölkerung in Deutschland, etwa 577.000, im erwerbsfähigen Alter ist. Von diesen sind gegenwärtig etwa 155.000 arbeitslos gemeldet. Die Mehrheit der Syrer in Deutschland hat jedoch Zugang zu Beschäftigungen im Sozial- und Gesundheitswesen sowie in klimarelevanten Handwerksberufen.

Die Relevanz syrischer Beschäftigter für die deutsche Wirtschaft wird oft unterschätzt. Während zwischen 2023 und 2024 über 213.000 Syrer sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren, trugen viele von ihnen zur Abfederung des Fachkräftemangels bei. Syrische Fachkräfte sind beispielsweise häufig in Berufen tätig, die in Deutschland dringend nach qualifizierten Arbeitskräften suchen, darunter in der Gesundheits- und Krankenpflege. Im Gesundheitswesen arbeiten über 2.000 syrische Fachkräfte, während die Nachfrage dort bei rund 17.000 Fachkräften liegt.

Integration und Herausforderungen

Die Integration syrischer Absolvent*innen in den deutschen Arbeitsmarkt wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Mehr als 115 syrische Absolvent*innen an der TU Dortmund haben in den letzten zehn Jahren ihren Abschluss gemacht, wobei die Hälfte in den letzten zwei Jahren ihre Diplom und Bachelorzeugnisse erhalten hat. Die TU Dortmund unterstützt internationale Studierende durch Initiativen wie die Internationale Karrieremesse und das Mentoring-Programm Tandem2Job, um den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern.

Allerdings bestehen auch Herausforderungen, wie die langsame Anfangsintegration und Dequalifizierung. Geflüchtete Frauen haben eine deutlich niedrigere Erwerbstätigenquote (29 %) im Vergleich zu Männern (73 %), bedingt durch familiäre Verpflichtungen und geringere Sprachkenntnisse. Die Notwendigkeit gezielter Unterstützungsmaßnahmen zur Verbesserung von Sprachkenntnissen und zur Anerkennung von Abschlüssen wird zunehmend erkannt. Die Diskussion um politische Maßnahmen zur Sicherung einer Bleibeperspektive für erwerbstätige Syrer ist ebenfalls von Bedeutung, um ihnen Planungssicherheit zu geben und ihre Erfolgsgeschichten fortzuschreiben.

Nach dem Sturz des Assad-Regimes im Dezember 2024 wird über die Rückkehr von knapp einer Million Syrern aus Deutschland diskutiert. Trotz unsicherer Regelungen unter der neuen Bundesregierung sind viele der Meinung, dass die Integration bereits zu einem wichtigen Bestandteil der deutschen Gesellschaft geworden ist. Die anhaltende Unterstützung für syrische Studierende und Fachkräfte wird entscheidend für die zukünftige Entwicklung der Integration in die deutsche Gesellschaft bleiben.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
tu-dortmund.de
Weitere Infos
iwkoeln.de
Mehr dazu
migrant-integration.ec.europa.eu

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