
Am 8. März 2025 zeigt sich, dass die Thüringer Hochschulen von einem strukturierten Netzwerk zur Gesundheitsförderung profitieren. Das Austauschforum „Von Hochschule für Hochschule“, das 2017 ins Leben gerufen wurde, erleichtert den konkurrenzfreien Austausch zwischen Institutionen. Mitglieder der Hochschulleitungen, KoordinatorInnen des Gesundheitsmanagements sowie Akteure der Gesundheitsförderung sind in diesem Rahmen aktiv und bestätigen den hohen Wert des Lernens und Erfahrungsaustauschs. Die Techniker Krankenkasse unterstützt die Initiative sowohl finanziell als auch fachlich.
Regelmäßige Arbeitstreffen sowie thematische Arbeitsgruppen bieten eine Plattform für den Austausch zu Gesundheitsthemen. Besonders hervorzuheben ist die Unterarbeitsgruppe für Führungskräfte zum Thema „gesunde Führung“. Hierbei steht der hochschulübergreifende Austausch im Vordergrund, mit dem Ziel, Gesundheitsmultiplikatoren zu gewinnen. Ein Highlight des letzten Jahres war die digitale „Mental Health Week“, die rund um den Tag der seelischen Gesundheit stattfand.
Verknüpfung von Gesundheit und Nachhaltigkeit
Ein zentrales Thema der 5. Fachtagung war die Verbindung von Gesundheit und Nachhaltigkeit. Wie die TU Ilmenau berichtet, sind diese Bereiche eng miteinander verwoben und beeinflussen sich gegenseitig. Hochschulen tragen die Verantwortung, gesunde Lern- und Arbeitsumgebungen zu schaffen, während sie gleichzeitig nachhaltige Lösungen fördern. Die Nachhaltigkeit ist in die strategischen Entwicklungsziele der TU Ilmenau integriert, mit dem Ziel, einen Beitrag zu den 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen zu leisten.
Prof. Müller von der TU Ilmenau betont die Notwendigkeit, Nachhaltigkeit im Bewusstsein der Hochschulangehörigen zu verankern. Im Rahmen der Fachtagung wurden auch Workshops zu den Inner Development Goals (IDGs) angeboten, die persönliche Weiterentwicklung thematisieren. Diese bestehen aus den Kategorien Sein, Denken, Beziehung, Zusammenarbeit und Handeln.
Gesundheitsförderung in der Hochschulbildung
Das Präventionsgesetz, das im Juli 2015 in Kraft trat, hatte als Ziel, sozialversicherungsträger zur Unterstützung der Gesundheitsförderung an Hochschulen zu bewegen. Trotz der rechtlichen Rahmenbedingungen zeigen Berichte, dass viele Vorgaben des Gesetzes an den Hochschulen nicht umgesetzt werden konnten. Bundesweit gibt es 424 Hochschulen mit insgesamt 2.948.695 eingeschriebenen Studierenden im Wintersemester 2020/21, und die 57 Studentenwerke spielen eine bedeutende Rolle in der Gesundheitsförderung.
Angesichts der COVID-19-Pandemie wird die Situation an Hochschulen zunehmend prekär, insbesondere was die psychosoziale Unterstützung der Studierenden betrifft. Laut dem Artikel von NCBI erfordert dies neuen regionalen Netzwerkgründungen, um eine effektivere Gesundheitsförderung sicherzustellen. Die Handlungsempfehlungen richten sich an die Bundespolitik, die Bundesländer, die Sozialversicherungsträger sowie die Hochschulen und Studierendenwerke.