
Die Universität Duisburg-Essen (UDE) hat ein neuartiges, fakultätsübergreifendes Gemeinschaftsprojekt ins Leben gerufen, das sich auf die Sensibilisierung von Mediziner:innen und Lehrkräften im Umgang mit Diskriminierung und Hass fokussiert. Dieses Projekt, das am 1. März 2025 gestartet wurde und eine Laufzeit von 12 Monaten hat, wird mit 18.299,40 Euro gefördert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Themen Rassismus, Sexismus und Ableismus, der Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen.
Das Projekt ist Teil des Profilschwerpunkts „Wandel von Gegenwartsgesellschaften“ der UDE und gehört zur Förderlinie 1 „Initiativen zur Themenentwicklung“. Ziel ist es, die Sensibilisierung für Diskriminierung während der Ausbildung von Mediziner:innen und Lehrer:innen zu verbessern. Ein Forschungsteam wird dazu Befragungen durchführen und bestehende Lehrkonzepte analysieren, um diskriminierende Strukturen zu identifizieren und praxisnahe Konzepte zur Integration in Studiengänge zu entwickeln.
Forschungsteam und Verantwortliche
Leiter des Projekts ist Prof. Dr. Philipp Jugert, der auch eine umfassende Befragung von Medizin- und Lehramtsstudierenden geplant hat. Diese Befragung soll Diskriminierungserfahrungen und die Wahrnehmung des Studienangebots erfassen. Dr. Eva Willmann und Dr. Cynthia Szalai leiten verschiedene Arbeitspakete im Projekt. Während Dr. Willmann sich auf die Untersuchung von Diskriminierung im Medizin- und Lehramtsstudium, insbesondere in Bezug auf Ableismus, konzentriert, liegt der Fokus von Dr. Szalai darauf, Medizinstudierende für diskriminierende Praktiken im Umgang mit Patient:innen zu sensibilisieren.
Weitere Akteure des Projektes sind unter anderem:
- Prof. Dr. Nicolle Pfaff, Institut für Erziehungswissenschaften
- Prof. Dr. Anja Weiss, Institut für Soziologie
- Dr. Merve Schmitz-Vardar, Interdisziplinäres Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung
- Dr. Regina Häuser, Diversity Support Center
Gesamtverantwortung der Hochschulen
Hochschulen übernehmen zunehmend Verantwortung im Schutz vor Diskriminierung. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat hierzu die Broschüre „Bausteine für einen systematischen Diskriminierungsschutz an Hochschulen“ herausgegeben. Diese Broschüre bietet sechs zentrale Bausteine zur Umsetzung, die unter anderem Umfragen, Sensibilisierung, Anti-Diskriminierungsberatung und die Einrichtung von Beschwerdestellen umfassen. Diese Strategien basieren auf einer bundesweiten Umfrage und sollen Hochschulen bei der Erkennung und Bekämpfung von Diskriminierung unterstützen.
Das Projekt „Diskriminierungsfreie Hochschule – Mit Vielfalt Wissen schaffen“ hat zur Etablierung dieser Maßnahmen an zehn Hochschulen beigetragen und damit einen wichtigen Beitrag zur Schaffung eines diskriminierungsfreien Lernumfelds geleistet. Darin enthalten ist auch ein interaktiver Leitfaden, der Hochschulmitarbeitenden als Unterstützung dient, um Diskriminierungsrisiken in Schlüsselbereichen wie Studium, Karriere und Campusleben zu prüfen.
Für weitere Informationen über das Projekt und die Inhalte, die an der UDE behandelt werden, können Interessierte die UDE-Website besuchen. Zudem bietet die Antidiskriminierungsstelle des Bundes umfassende Informationen über Schutzmaßnahmen gegen Diskriminierung.