
Am 19. Februar 2025 unterzeichneten die Universität Ulm und die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd einen Kooperationsvertrag zur Gründung der Gmünd Ulm School of Education (GUSE). Dieses Projekt zielt darauf ab, die Ausbildung angehender Lehrkräfte zu verbessern und stellt eine Intensivierung der langjährigen Zusammenarbeit der beiden Institutionen dar. Die GUSE vereint die fachwissenschaftliche Expertise der Universität Ulm mit der didaktischen Kompetenz der PH Schwäbisch Gmünd, die eine über 200-jährige Tradition in der Lehrkräftebildung hat.
Die geringen Studierendenzahlen in den MINT-Fächern haben die beiden Hochschulen dazu veranlasst, eine Ausbildungsstätte zu schaffen, die sie als Top-Adresse für Lehramtsstudierende in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik positioniert. Lehramtsstudierende profitieren dabei nicht nur von innovativen Lehrkonzepten, sondern auch von einer persönlichen Betreuung durch erfahrene Dozenten.
Fokus auf MINT-Fächer
Ziel der GUSE ist es, mehr Lehramtsstudierende für MINT-Fächer zu gewinnen. Dazu wird eine Summer School angeboten, die relevante Forschungsinhalte sowie zeitgemäße Themen für den Unterricht aufbereitet. Die Dachstruktur dieser Institution erleichtert zudem gemeinsame Drittmittelanträge, um die Lehrkräfteausbildung kontinuierlich zu stärken.
Professor Michael Weber, der Präsident der Universität Ulm, und Professor Kim-Patrick Sabla-Dimitrov, Rektor der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd, betonen die Wichtigkeit dieser neuen Zusammenarbeit. Professorin Olga Pollatos, die Vizepräsidentin für Lehre an der Universität Ulm, hebt hervor, dass eine Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung von zentraler Bedeutung sei, um die Qualität der Ausbildung zu gewährleisten.
Rahmenbedingungen der Lehrkräfteausbildung
Die Lehrkräfteausbildung erfordert in der Regel ein Studium an einer Hochschule, gefolgt von einem Vorbereitungsdienst an einem Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte. Detaillierte Informationen zu den verschiedenen Ausbildungswegen sind auf den Homepages der Hochschulen sowie über das Landeslehrerprüfungsamt abrufbar. Diese Rahmenbedingungen stellen sicher, dass zukünftige Lehrkräfte optimal auf ihre Aufgaben vorbereitet werden.
Das Land Baden-Württemberg hat zusätzliche Initiativen zur Unterstützung der MINT-Lehrerbildung ergriffen, um die Kooperation zwischen Hochschulen zu fördern und die Ausbildungsqualität zu verbessern. Im Kontext dieser Bestrebungen wurde das Projekt „Die Zukunft des MINT-Lernens“ initiiert, das sich auf die Nutzung digitaler Medien im naturwissenschaftlichen Unterricht konzentriert.
Fortlaufende Entwicklungen und Kooperationen
Die Gründung der GUSE ist ein Schritt in die richtige Richtung, um Bildungseinrichtungen in der Region zu vernetzen. Durch Kooperationen mit Institutionen wie der Freien Universität Berlin und dem Karlsruher Institut für Technologie werden innovative Lehrformate und Forschung in der Lehrerbildung weiter vorangetrieben. Außerdem ist das Deutsche Zentrum für Lehrerbildung Mathematik (DZLM) eine zentrale Anlaufstelle für die Lehrerfortbildung in diesem Fachbereich und entwickelt praxisnahe Fortbildungsprogramme zusammen mit verschiedenen Bildungseinrichtungen.
Diese multidimensionalen Ansätze in der Lehrerbildung sind entscheidend, um die Herausforderungen der heutigen Bildungslandschaft zu bewältigen und sicherzustellen, dass Studierende bestmöglich auf ihre Rolle als Lehrende in den MINT-Fächern vorbereitet werden. Die GUSE ist somit nicht nur ein Ort der Lehre, sondern auch ein wichtiger Akteur in der Weiterentwicklung von Lehrstandards in Baden-Württemberg und darüber hinaus.